Imam kehrt in die Türkei zurück
Bilal Arisut hat fünf Jahre in der muslimischen Ditib-Gemeinde Spaichingen gewirkt
- Der Imam der muslimischen Ditib-Gemeinde, Bilal Arisut, ist am Sonntagnachmittag nach fünf Jahren Tätigkeit in Spaichingen in der Moschee verabschiedet worden. Er kehrt in die Türkei zurück, nach Kappadokien. Sein Nachfolger soll Mitte August anfangen.
Wer Arisut als Imam, des Vorbeters in der Moschee, beerbt, steht laut Semsettin Barut vom türkischislamischen Verein noch nicht fest. „Es gibt ein paar Kandidaten - Ditib wählt einen aus, der für die Spaichinger Gemeinde geeignet ist.“Dieser müsse unter anderem einen Sprachkurs bestehen und sich „bei einer Prüfung fürs Ausland qualifizieren“.
Bilan Arisut war 2012 nach Spaichingen gekommen. Es war sein erster längerer Aufenthalt in Deutschland: Zuvor war er bereits einmal drei Monate als Ersatz-Imam in der Nähe von Hannover tätig gewesen. Zu seinen wesentlichen Aufgaben in Spaichingen zählte die Kindererziehung: So hat er laut Barut rund 100 Kindern das Lesen des Korans beigebracht und ebenso, „dass man gemeinsam zur Grabstätte geht“. Auch Kranke habe der Imam gemeinsam mit Mädchen und Jungen besucht. Ferner unternahm er Hausbesuche, organisierte Fahrten in die Türkei und nach Mekka.
„Er hat die Gemeinschaft näher zusammengebracht“, bilanzierten Barut und Vorstand Nihat Demirci. Rund 400 Mitglieder zähle die Spaichinger Gemeinde. Gewohnt hat Arisut in der Moschee: Dort sind laut Barut zwei Wohnungen für Imame eingerichtet.
„Die fünf Jahre waren sehr schön“, blickte der scheidende Imam zurück. „Ich konnte miterleben, wie Gastarbeiter, die vor 40 oder 50 Jahren nach Deutschland gekommen sind, sich integriert und in die Gesellschaft eingebracht haben.“Sogar deutsche Züge hätten sie angenommen, wie Disziplin. Er habe in der Zeit in Spaichingen „viele Freundschaften geschlossen, die auch in Zukunft bestehen bleiben werden“. Bilal Arisut kehrt in Kürze in seine Heimat Kappadokien zurück, wo er weiter als Imam tätig sein wird.