Seit drei Monaten in Rietheim-Weilheim
Asylbewerber schauen bei Handballspielen zu, helfen bei der Altmaterialsammlung und lernen Deutsch
- Seit Anfang April lebt eine Gruppe junger Asylbewerber in der Gemeinde Rietheim-Weilheim. In den drei Monaten hat sich viel getan, nicht nur für die Flüchtlinge, sondern auch für die Ehrenamtlichen des Helferkreises.
Seit dem Einzug in ein Haus in Weilheim unterstützt der Helferkreis um Leiterin Theresia Haag und Hauptamtsleiterin Nastassia DiMauro die Asylbewerber – die meisten stammen aus Gambia – beim Einleben in die Gemeinde und im Alltag. Am Anfang ging es um ganz praktische Hilfestellungen. Die Ehrenamtlichen erklärten den jungen Männern die Bedienung von Waschmaschinen, Backöfen oder das Mülltrennsystem. Sie halfen bei der schnellen Orientierung, zeigten die Bus- und Ringzughaltestellen und die Einkaufsmöglichkeiten vor Ort.
Zudem organisierten die Helfer gewünschte Gegenstände, wie einen Gefrierschrank, Gartenmöbel oder weitere Fahrräder. Treten kleinere Defekte an Fahrrädern , Geräten oder Türen auf, können die Männer aus Afrika auf schnelle Hilfe von und Reparaturen durch die Freiwilligen des Asylhelferkreises zählen.
Um rasch Kontakte zu Bürgern und Vereinen herzustellen, organisierte der Helferkreis gleich nach Ostern einen Kennenlern-Kaffee. Es war für alle Beteiligten ein schöner Nachmittag, der zeigte, wie einfach und zugleich inspirierend Begegnungen für beide Seiten sein können, auch wenn man unterschiedliche Sprachen spricht.
Die Gambier waren auch zum Neubürgerempfang der Gemeinde eingeladen. Inzwischen wurden sie schon zu Handballspielen mitgenommen und wenn sie wollten, könnten sie auch zum Training kommen. Wobei Handball nicht so ihr Ding ist, Fußball dagegen umso mehr. Handball müssten sie von Grund auf lernen.
Sich eingebracht und mit angepackt haben die jungen Männer bei der Altmaterialsammlung des TB Weilheim. Zu tun gibt es auch für die Helfer ständig etwas. Mal geht es um den Inhalt von Briefen, um Gespräche mit Behörden, mal um Fahrdienste. Auch um kleinere oder größere Probleme der Asylbewerber persönlicher Art und untereinander hat man sich gekümmert.
Die Gambier wollen gerne arbeiten und die Asylhelfer versuchen, Jobs zu finden. Dabei gibt es erste Erfolge. Wichtig sind in diesem Zusammenhang auch die deutschen Sprachkenntnisse. Alle sind bereit, besser Deutsch sprechen und zum Teil auch schreiben zu lernen. Deshalb bieten die Asylhelfer seit neuestem an zwei Abenden Deutschunterricht an.
Die Gemeinde unterstützt die Asylbewerber und den Helferkreis so gut sie kann, stellt beispielsweise Räumlichkeiten für Treffen und den Deutschkurs zur Verfügung und auch Unterrichtsmaterial. Schnell hat sich ein gutes Verhältnis entwickelt zwischen den Flüchtlingen aus Afrika und den heimischen Helfern.