Felicitas Kunterbunt lehrt „Hinsehen und Helfen“
Das Kindermusical der Juraschule macht Spaß und hat eine klare Botschaft
(sg) – Rund 500 Kinder, Eltern und Großeltern haben sich am Donnerstag und Freitag bei zwei Vorstellungen des Kindermusicals „Felicitas Kunterbunt“von Wolfgang Goldstein (Text) sowie Axel und Patrick Schulze (Musik) bestens unterhalten.
Die Musical-AG der Juraschule Gosheim mit 88 Teilnehmern bot unter der Gesamtleitung von Anja Weber auf der Bühne der Jurahalle eine grandiose Gesamtleistung. Webers Kolleginnen Nancy Mowitz, Ramona Baier und Alice Damer, die sie während des ganzen Schuljahres bei den Proben unterstützt hatten, standen ihr bei den Aufführungen zur Seite.
Die ganze Bühne ist zunächst das Kinderzimmer der kleinen Marta. In einer Spielzeugtruhe wohnen Puppen und Stofftiere in friedlicher Eintracht, bis eines Tages eine etwas seltsame Neue auftaucht. Felicitas Kunterbunt ist total anders – schrill und bunt gekleidet, mit einer roten und einer weißen Socke – und wird von Anfang an ausgegrenzt und gemobbt.
Zwei Chöre auf Podesten rechts und links singen die „Geschichtenlieder“zur eingängigen Playbackmusik, während sich die Bühne mithilfe einer Videowand ständig verändert. Anja Weber dirigiert vor der Bühne. Die kleinen Hauptdarsteller singen ihre Soli und sprechen ihre Texte wie ihre großen Vorbilder aus Kino und Fernsehen.
Als Strafe für die Arroganz und Missgunst der anderen, die Felicitas nicht zur Freundin haben wollen, verschließt sich die Truhe. Den Schlüssel für ihr Zuhause können die Puppen und Tiere nur finden, wenn sie sich auf Weltreise begeben, um von jedem Kontinent der Erde ein Puzzle-Stück für den geheimnisvollen Schlüssel zusammenzutragen.
Der neunmalkluge Detektiv Franz Findig leitet die Aktion mit Hilfe seines Zauberbuchs und den darin enthaltenen Zaubersprüchen. In ideenreichen Kostümen repräsentieren die Kinder in Liedern und Tänzen die verschiedenen Erdteile und nehmen jedes Mal ein Puzzle-Stück der Weltkarte mit. Da rutschen tollpatschige Pinguine von der Bühne, da liefern sich wilde Piraten einen Kampf oder stolze Indianer drehen sich im Tanz. Einen roten Drachen – in mühevoller Vorarbeit gebastelt –stellen die Vertreter aus China vor. Ein Känguru und zwei Koalas singen von Australien. Und von der Erderwärmung erzählt der Eisbär.
Aber die Reisenden haben noch nicht erkannt, dass nur gemeinsames Handeln zum Ziel führt. Erst mit dem Song „Herzschlag von Afrika“löst sich die gespannte und teilweise hasserfüllte Atmosphäre. So passt das letzte Puzzle-Teil in Form eines Herzes genau in die Lücke in der Weltkarte. Und Felicitas hört ausgerechnet aus dem Mund des besserwisserischen Detektivs den Satz: „Tut mir leid; wir sind Freunde.“Die Botschaft vom „Hinsehen und Helfen“ist hier in die Rahmenhandlung eines kunterbunten Spektakels eingefügt. „Das gemeinsame Lied „Wir sind alle Kinder dieser Welt“fasst diese Botschaft zusammen.
Sowohl die Mitwirkenden als auch die Zuschauer sind begeistert. Auch Schulrat Stephan Wohlgemuth ist angetan von der ansprechenden Leistung der Grundschulkinder der Juraschule. Ihm gefällt die kindgerechte Mischung aus Musik, Kultur, Geografie und Philosophie. Die Hauptdarsteller vom Donnerstag waren am Freitag im Chor und umgekehrt, da jede Hauptrolle doppelt besetzt war.