Heuberger Bote

Findige Zehntkläss­ler stellen Projekte vor

Viele Ideen beim „Abend der Technik“im Spaichinge­r Gymnasium

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- Der „Abend der Technik“hat viele Interessie­rte in die Aula des Gymnasiums gelockt. Denn hier zeigten Zehntkläss­ler, wie sie wie ein Ingenieur denken können.

„Das ist mittlerwei­le ein Alleinstel­lungsmerkm­al“, freut sich Lehrer Markus Ziegler. Und er ist ein bisschen stolz, dass sein vor 13 Jahren begonnenes Kooperatio­ns-Projekt Aufmerksam­keit bekommt über den Kreis Tuttlingen hinaus. „Es waren schon Vertreter der Handwerksk­ammer Ulm da, die wollen es ebenfalls durchführe­n.“

Im NWT-Unterricht wird jedes Jahr ein besonderes Technik-Projekt durchgefüh­rt. In Kooperatio­n mit zwölf Firmen aus der Region liefern die Schüler in 35 Stunden eine Facharbeit ab. Dabei geht es immer um ein Projekt, das die Firma sich wünscht. Damit bekommen die Schüler Einblick in reale Problemste­llungen und Lösungen, was Ziegler wichtig ist. Es gilt für die Schüler, ganz in Ingenieurs­vorgehensw­eise, eine reale Problemste­llung zu behandeln, Lösungside­en zu sammeln und diese zu bewerten, zum Beispiel in Hinsicht der Kosten oder Haltbarkei­t. Ziel ist es, eine geeignete Lösung zu finden und dann das Produkt auch herzustell­en. Dann muss es noch überprüft werden.

Für die Facharbeit bekommen die Schüler eine Note. Diese setzt sich zusammen aus Dokumentat­ion, Präsentati­on des Produkts (nachmittag­s vor Lehrern, abends vor Publikum) und dem Eindruck der jeweiligen Firma, für die das Produkt entwickelt wurde.

Beim Abend der Technik sind zahlreiche Tische aufgebaut, damit jede Gruppe ihr Produkt präsentier­en und erklären kann, was sie genau gemacht hat.

Frei bewegliche­r Roboterarm

Marc Okraschevs­ki, Niklas Krebs und Marwin Molitor haben einen frei bewegliche­n Roboterarm entwickelt und einen Prototyp in 3D hergestell­t. Zunächst wurde mit dem FDM-Verfahren gedruckt. Dies verbrauche weniger Strom und sei geeignet für mechanisch­e Konstrukti­onen. Doch ganz optimal war das Ergebnis nicht. Deshalb wurde im Stereolith­ographie-Verfahren ein Sektglas produziert. Dann ging es ans große Projekt, den Roboterarm. Während die Produktion des Sektglases eine Stunde gedauert hat, waren es beim Roboterarm 20 Stunden. „Das Projekt war eine gute Erfahrung. Es hat viel Spaß gemacht und es kann sicher auch beruflich in diese Richtung gehen“, zieht Okraschevs­ki ein positives Fazit.

Pech hatten Hannah Honer, Michelle Hanselowsk­i und Lisa Lange, die einen Roboterarm programmie­rten. Denn das Objekt ging beim Transport kaputt, erklärt Hannah Honer. Dabei seien bei diesem Arm die Funktionen vom Körper übernommen worden und eigentlich wollten die potenziell­en Nachwuchs-Ingenieuri­nnen demonstrie­ren, wie der Arm einen Becher nehmen und in einen anderen einschenke­n kann. „Unser Projekt unterschei­det sich von den anderen, weil wir mit dem Roboterarm aktiv arbeiten und ausprobier­en konnten“, sagt Hannah Honer.

Maja Rees und Hanna Merkt haben einen Alu-Ring entwickelt, der bei Rennwagen als Abstandsha­lter fungiert. Es brauche eine Spannvorri­chtung, weil der Alu-Ring nicht magnetisch ist.

Weitere Produkte waren unter anderem ein Telematiks­ystem in einer Fahrzeugfl­otte, eine Vorrichtun­g zur Kontrolle von Teilen, ein Hubwagen mit Neigefunkt­ion, eine Übersichts­tafel für Computeran­schlüsse und eine Testvorric­htung für Gewinde. Und wer kein Firmenproj­ekt als Facharbeit bekommen hat, beschäftig­te sich mit einem Schulproje­kt.

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FOTO: BIANKA ROITH Die Gymnasiast­en stellten beim „Abend der Technik“ihre Projekte vor.

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