Wider die Scheinheiligkeit
Jeder durch Menschen bewusst oder unbewusst getötete Vogel ist einer zu viel. In unserer Auflistung haben wir längst nicht alle Ursachen – es fehlen Flugzeuge und Autos etwa – erfasst. Aber auch wenn es leider noch viel zu wenige valide Studien gibt: Eines hat die Recherche gezeigt: Windräder sind eben nicht die große Bedrohung für unsere Vögel.
In der Summe sind es die stillen, unspektakulären Tode, die gestorben werden. Zu wenig Nahrung zum Beispiel durch die EU-Landwirtschaft. Den Bauern kann keiner einen Vorwurf machen. Umso wichtiger ist es, dass Landwirte, die wissen, wie sehr ihr Tun mit der Artenvielfalt zusammenhängt, ordentlich für artenschützende Bewirtschaftung bezahlt werden.
Die Diskussion um die toten Vögel durch Windkraft hat etwas Scheinheiliges an sich. Man wird den Verdacht nicht los, dass hier ein hohes Gut vorgeschoben wird, um sich eigene Privilegien, zum Beispiel eine schöne Aussicht, zu erhalten.
Glaubwürdig werden die Gegner mit diesem Argument nur, wenn sie sich für Alternativen einsetzen: Was spricht gegen Windräder auf Hochspannungsleitungen? Gefordert sind der Einsatz von nachhaltiger und nicht auf Masse ausgerichteter Landwirtschaft. Glaubwürdig auch, der keine Glastempel ohne Spezialglas mehr baut. Oder die leblosen Steingärten abschafft oder Mieze kastrieren lässt, oder, oder .... Und natürlich schnellen die Mitgliederzahlen von NABU, BUND und anderen seit Jahrzehnten sich einsetzender Verbände ganz bestimmt nach oben. Oder?