Geistlicher aus Gosheim feiert Goldenes Priesterjubiläum
Pater Prof. Ludwig Hauser wurde vor 50 Jahren bei Rom zum Priester geweiht
- Schon eine Dreiviertelstunde vor Beginn des Festgottesdiensts zu seinen Ehren sitzt der Jubilar Pater Prof. Ludwig Hauser in sich versunken ganz vorn in der Heilig-Kreuz-Kirche beim Eingang zur Sakristei. Rekapituliert er noch einmal seine Festpredigt? Denkt er daran, wie’s damals vor 50 Jahren war, als er am 19. Februar 1967 in Nemit bei Rom zum Priester geweiht wurde? Oder hört er dem Kirchenchor zu, der auf der Empore probt? Vereinzelte Gratulanten kommen vorbei, drücken ihm die Hand oder umarmen ihn.
Pfarrer Ewald Ginter, Pater Hauser und Diakon Giovanni Fascia zelebrieren gemeinsam die Festmesse zum Goldenen Priesterjubiläum. Ginter lässt einige Stationen aus dem Leben des beliebten Geistlichen, der als ältester Sohn von acht Geschwistern 1936 in Gosheim geboren wurde, Revue passieren. 27 Jahre lang habe er an der Hochschule für Theologie St. Gabriel in Wien gelehrt. „Ich beneide dich ein bisschen, wie du dort junge Menschen für den Dienst an Gott begeistern durftest und mit fast 81 Jahren immer noch so fit und munter bist, um Exerzitien-Kurse zu halten“, sagt der neue Pfarrer der Seelsorgeeinheit Lemberg.
Der Kirchenchor unter der Leitung von Wolfgang Hermle und mit Maria Schmidt an der Orgel singt die „Messe F-Dur“von Johannes Schweitzer. Hauser geht in seiner Predigt auf das „Frei-sein von einer Sache und für eine Sache“ein und auf die vier größten und schönsten Worte am Ende des 23. Psalms „Du bist bei mir“. Er erzählt, wie der Philosoph Immanuel Kant am Ende seines Lebens gesagt habe: „Nichts hat mein Herz so still und froh gemacht wie diese Worte.“
Passend dazu singt der Chor „Ubi caritas et amor, Deus ibi est“(Wo Güte und Liebe sind, da ist Gott). Steffen Hauser, ein Neffe des Jubilars, spielt auf der Trompete, begleitet von Maria Schmidt (E-Piano), für seinen Onkel Ludwig „Andante und Allegro“von Guillaume Balay.
Die zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Heidi Hermle, überreicht dem Jubilar das Ehrengeschenk der Kirchengemeinde Gosheim. Zum Schluss des Gottesdiensts wünscht Pater Ludwig den Gläubigen in der gut gefüllten Kirche „gutes Wetter – auch im Herzen – dass es da nicht blitzt und hagelt“.
Bei einem Stehempfang auf dem Kirchplatz spielt der Musikverein unter Kletus Cologna festliche Weisen. Der Liederkranz Gosheim mit Anita Winz singt davon, dass jeder Tag ein Geschenk und ein Gewinn sei. Der überaus rüstige Jubilar wird nicht müde, die vielen Glückwünsche entgegenzunehmen. Trotz der drückenden Hitze hat er für jeden, der ihn anspricht, ein paar nette Worte. Und seine große Verwandtschaft genießt es, auf den Bruder, Schwager und Onkel stolz sein zu dürfen. Der Kirchengemeinderat bewirtet die Gäste.