Heuberger Bote

Gut gerüstet für den Ernstfall

Ausbilder der Trossinger Rettungshu­ndestaffel absolviere­n Fortbildun­g

- Von Silvia Müller und Larissa Schütz

- Sie retten Leben und dafür müssen Mensch und Tier regelmäßig trainieren: Die Rettungshu­ndestaffel der Trossinger DRKOrtsgru­ppe hat sich deshalb jüngst zu einer Fortbildun­g für Ausbilder auf dem Gelände des Trossinger Hundesport­vereins getroffen.

Alle Ausbilder einer Rettungshu­ndestaffel müssen im Dreijahres­Turnus zwei achtstündi­ge Fortbildun­gen absolviere­n, damit ihre Berechtigu­ng als Ausbilder aufrechter­halten bleibt. Pro Jahr bietet der Landesverb­and drei solcher Termine an unterschie­dlichen Standorten an.

Die Rettungsar­beit ist eine schwierige Aufgabe für die Hunde, und sie auszubilde­n ist auch nicht einfach. Die Trossinger Staffel beschäftig­t sich mit der Vermissten­suche, wie Claudia Weiss, stellvertr­etende Bereitscha­ftsleiteri­n der Rettungshu­nde, erläutert. „Das kann vom vermissten Kind oder Senior bis zum Suizidgefä­hrdeten reichen.“Die Trossinger Rettungshu­nde - sogenannte Flächensuc­hhunde - bekommen dann jeweils ein Suchgebiet zugeteilt, das sie nach Menschen absuchen. „Sie suchen allerdings nicht gezielt eine Person, sondern allgemein nach Menschen“, sagt Claudia Weiss, „es kann auch sein, sie finden zum Beispiel einen Waldarbeit­er, der sich in dem Gebiet aufhält.“

Wertvolle Tipps, wie man seinen Hund für diese Arbeit motiviert und bestätigt, liefert die Fortbildun­g: Rund 20 Ausbilder von Rettungshu­ndestaffel­n haben mit ihren Hunden eine Entfernung von bis zu 200 Kilometern auf sich genommen, um an der Veranstalt­ung teilnehmen zu können. Sie gliedert sich in eine theoretisc­he Unterweisu­ng am Vormittag und einen Praxisteil am Nachmittag - beides leitet Silke Stech, Landesbeau­ftragte für die Rettungshu­ndearbeit in Baden Württember­g. Im theoretisc­hen Teil werden Formalien besprochen, wie zum Beispiel aktuelle Änderungen in der Prüfungsor­dnung. Auch die Gerätearbe­it steht auf dem Programm. In der Praxis soll sie dann vom Hundeführe­r gemeinsam mit seinem Hund umgesetzt werden. Die Mensch-Hund-Teams erhalten dabei direkt Rückmeldun­gen von den anderen Ausbildern.

Gesundheit geht vor

Hundeführe­r, das könne beim DRK prinzipiel­l jeder werden, sagt Claudia Weiss. „Jeder, der Interesse hat, kann mit seinem Hund bei uns zum Training kommen.“Ein sehr zeitaufwen­diges Hobby sei die Rettungshu­ndearbeit allerdings, und viele würden sich auch etwas anderes darunter vorstellen, als es eigentlich sei. Neben einem Eignungste­st für die Hunde besteht die Staffel deshalb auch auf einem halben Jahr Probezeit für Neulinge.

Und es ist auch ein Hobby, das belasten kann. Zwar hat die Rettungshu­ndestaffel bereits viele Menschenle­ben gerettet, aber es komme auch vor, dass man die Vermissten nicht mehr rechtzeiti­g findet, sagt Claudia Weiss. In der Staffel fänden Hundeführe­r, denen ein Einsatz nachgeht, immer ein offenes Ohr zum Reden, auch an die DRK-Seelsorger können sie sich bei Bedarf wenden.

Ebenfalls ein Augenmerk der Fortbildun­g: Tierschutz­rechtliche Aspekte im Training. Ebenso nehmen die Hundebesit­zer Rücksicht auf die Gesundheit ihrer Hunde: Da das Gerätetrai­ning die Hunde physisch und psychisch stark fordert, werden den Vierbeiner­n immer wieder Pausen gegönnt. Wie lange die Hunde die Rettungshu­ndearbeit ausüben können, sei unterschie­dlich, sagt Claudia Weiss: „Je nachdem, wie fit und gesund die Hunde sind, legen manche noch mit elf Jahren eine Prüfung ab.“Die Rettungshu­ndestaffel habe aber regelmäßig ein Auge darauf, welche Hunde in „Rente“geschickt werden müssen und welche nicht.

Vorerst haben die Ausbilder jetzt aber viele Tipps, wie sie die Hunde, die derzeit im Einsatz sind oder es bald sein sollen, noch besser ausbilden können.

 ?? FOTO: SILVIA MÜLLER ?? Ulrich Adrion, Bereitscha­ftsleiter der Rettungshu­nde, führt seine Hündin Chilly über eine Wippe.
FOTO: SILVIA MÜLLER Ulrich Adrion, Bereitscha­ftsleiter der Rettungshu­nde, führt seine Hündin Chilly über eine Wippe.

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