Gut gerüstet für den Ernstfall
Ausbilder der Trossinger Rettungshundestaffel absolvieren Fortbildung
- Sie retten Leben und dafür müssen Mensch und Tier regelmäßig trainieren: Die Rettungshundestaffel der Trossinger DRKOrtsgruppe hat sich deshalb jüngst zu einer Fortbildung für Ausbilder auf dem Gelände des Trossinger Hundesportvereins getroffen.
Alle Ausbilder einer Rettungshundestaffel müssen im DreijahresTurnus zwei achtstündige Fortbildungen absolvieren, damit ihre Berechtigung als Ausbilder aufrechterhalten bleibt. Pro Jahr bietet der Landesverband drei solcher Termine an unterschiedlichen Standorten an.
Die Rettungsarbeit ist eine schwierige Aufgabe für die Hunde, und sie auszubilden ist auch nicht einfach. Die Trossinger Staffel beschäftigt sich mit der Vermisstensuche, wie Claudia Weiss, stellvertretende Bereitschaftsleiterin der Rettungshunde, erläutert. „Das kann vom vermissten Kind oder Senior bis zum Suizidgefährdeten reichen.“Die Trossinger Rettungshunde - sogenannte Flächensuchhunde - bekommen dann jeweils ein Suchgebiet zugeteilt, das sie nach Menschen absuchen. „Sie suchen allerdings nicht gezielt eine Person, sondern allgemein nach Menschen“, sagt Claudia Weiss, „es kann auch sein, sie finden zum Beispiel einen Waldarbeiter, der sich in dem Gebiet aufhält.“
Wertvolle Tipps, wie man seinen Hund für diese Arbeit motiviert und bestätigt, liefert die Fortbildung: Rund 20 Ausbilder von Rettungshundestaffeln haben mit ihren Hunden eine Entfernung von bis zu 200 Kilometern auf sich genommen, um an der Veranstaltung teilnehmen zu können. Sie gliedert sich in eine theoretische Unterweisung am Vormittag und einen Praxisteil am Nachmittag - beides leitet Silke Stech, Landesbeauftragte für die Rettungshundearbeit in Baden Württemberg. Im theoretischen Teil werden Formalien besprochen, wie zum Beispiel aktuelle Änderungen in der Prüfungsordnung. Auch die Gerätearbeit steht auf dem Programm. In der Praxis soll sie dann vom Hundeführer gemeinsam mit seinem Hund umgesetzt werden. Die Mensch-Hund-Teams erhalten dabei direkt Rückmeldungen von den anderen Ausbildern.
Gesundheit geht vor
Hundeführer, das könne beim DRK prinzipiell jeder werden, sagt Claudia Weiss. „Jeder, der Interesse hat, kann mit seinem Hund bei uns zum Training kommen.“Ein sehr zeitaufwendiges Hobby sei die Rettungshundearbeit allerdings, und viele würden sich auch etwas anderes darunter vorstellen, als es eigentlich sei. Neben einem Eignungstest für die Hunde besteht die Staffel deshalb auch auf einem halben Jahr Probezeit für Neulinge.
Und es ist auch ein Hobby, das belasten kann. Zwar hat die Rettungshundestaffel bereits viele Menschenleben gerettet, aber es komme auch vor, dass man die Vermissten nicht mehr rechtzeitig findet, sagt Claudia Weiss. In der Staffel fänden Hundeführer, denen ein Einsatz nachgeht, immer ein offenes Ohr zum Reden, auch an die DRK-Seelsorger können sie sich bei Bedarf wenden.
Ebenfalls ein Augenmerk der Fortbildung: Tierschutzrechtliche Aspekte im Training. Ebenso nehmen die Hundebesitzer Rücksicht auf die Gesundheit ihrer Hunde: Da das Gerätetraining die Hunde physisch und psychisch stark fordert, werden den Vierbeinern immer wieder Pausen gegönnt. Wie lange die Hunde die Rettungshundearbeit ausüben können, sei unterschiedlich, sagt Claudia Weiss: „Je nachdem, wie fit und gesund die Hunde sind, legen manche noch mit elf Jahren eine Prüfung ab.“Die Rettungshundestaffel habe aber regelmäßig ein Auge darauf, welche Hunde in „Rente“geschickt werden müssen und welche nicht.
Vorerst haben die Ausbilder jetzt aber viele Tipps, wie sie die Hunde, die derzeit im Einsatz sind oder es bald sein sollen, noch besser ausbilden können.