„Vorzüglich plus“oder doch nur „sehr gut“?
Obst- und Gartenbauverein Talheim zieht durch die Gemeinde und bewertet den schönsten Blumenschmuck der Bürger - Prämierung findet zum 55. Mal statt
TALHEIM - Hier eine Rose, dort ein ganzer Rosenstock - wer hat in Talheim wohl den schönsten Blumenschmuck? Um das herauszufinden, sind am Freitag wie jedes Jahr Mitte Juli die Mitglieder des Obst- und Gartenbauverein Talheim durch die Gemeinde gezogen und bewerteten die Gärten der Bürger.
Sie hatten Glück mit dem Wetter: Die Regenschauer waren abgezogen, es war windig und nicht allzu warm, ideal für solch einen Rundgang. Neun Mitglieder fanden sich in diesmal ein, so konnten drei Gruppen gebildet werden. Der Vorsitzende Francisko Faina, Thomas Köchel und Viola Bienengräber bildeten eine Gruppe, Heidi Köchel sowie Bärbel und Klaus Eichhorn waren ein weiteres Team, Wolfgang Dufner, Margit und Friedrich Holschuh gingen als dritte Mannschaft durch das Dorf.
Viola Bienengräber ist als Neuling zum ersten Mal mit dabei. „Ich bin in erst dieses Jahr in den Verein eingetreten. Meine Berufstätigkeit macht es mir möglich heute mitzugehen, da wollte ich es mir nicht nehmen lassen“, sagt sie. Die anderen Mitglieder des OGV planen diesen Tag fest ein und legen entweder ihre Arbeitszeiten so, dass der Nachmittag frei ist, oder sie nehmen gar Urlaub.
Die Aufteilung in drei Gruppen erleichtert den Rundgang. In den letzten Jahren konnten oft nur zwei Gruppen gebildet werden. Da musste ein Team am Samstagmorgen noch einmal los gehen. In diesem Jahr wurde der Rundgang am späten Nachmittag des Freitag mit einer Einkehr in einem Landgasthof in einer Nachbargemeinde beendet.
Die Prämierung der Gärten findet in diesem Jahr zum 55. Mal statt. Sie geht auf die Aktion „Unser Dorf soll schöner werden“, zurück, erläutert der Vorsitzende Francisko Faina zum Ursprung des Blumenschmuck-Wettbewerbes. „In den Anfängen haben sich die Hausbesitzer angemeldet, um ihre Gärten prämieren zu lassen. Da waren es so um die 20“, erzählt Faina. Später gingen die Mitglieder des OGV dazu über, alle Gärten zu besichtigen.
Der sichtbare Blumenschmuck vor den Häusern wird mit den Noten „vorzüglich plus“, „vorzüglich“, „sehr gut“, oder „gut“beurteilt. „Früher wurden die Noten nach der Anzahl der Pflanzen vergeben“, erzählt der Vorsitzende weiter.
„Heute schauen wir uns den Pflegeaufwand, den Zustand der Pflanzen und die Kreativität der Pflanzung an“beschreibt Thomas Köchel die Vorgehensweise. Dass die Bewertungen auch manchmal zu Diskussionen führen, räumt der Vorsitzende ein. Er macht aber auch deutlich, dass jeder Einwohner eingeladen ist, beim Rundgang mitzugehen, um sich selbst ein Bild zu machen, wie die Noten zustande kommen.
Insgesamt wünschen sich die Mitglieder des Obst- und Gartenbauverein jedoch, dass die Gartenbesitzer die Bewertung nicht allzu ernst nehmen, denn die Bekanntgabe der Noten im November und das damit verbundene Pflanzenpräsent soll ein fröhliches Fest für die ganze Gemeinde darstellen.