Heuberger Bote

Erstmals wieder zwei Stadtmeist­er

Karl Steffen Hotz und Simon Lauenstein siegten in Mundharmon­ika und Akkordeon

- Von Cornelia Addicks

TROSSINGEN – Die Stadtmeist­er 2017 heißen Karl Steffen Hotz (Mundharmon­ika) und Simon Lauenstein (Akkordeon). In sieben Kategorien hatten sich zahlreiche Jungmusike­r am Freitag in öffentlich­en Vorspielen den Juroren gestellt. Für die besten Leistungen gab es Geld- und Sachpreise.

Die „Stadtmeist­erschaft“geht bis in das Jahr 1950 zurück und wurde 1977 unterbroch­en. Zwanzig Jahre später griff das Orchester Hohnerklan­g die Tradition wieder auf, aber nur im Bereich Mundharmon­ika. Jetzt, zum 20-jährigen Jubiläum, wurden auch wieder junge Akkordeoni­sten zu der Meistersch­aft eingeladen. Zwölf meldeten sich an: „Eine noch überschaub­are Zahl“, meinte Moderatori­n Brigitte Burgbacher beim abschließe­nden Jugendkonz­ert mit Siegerehru­ng.

Sie lobte jedoch das hohe Niveau der Teilnehmer in der „neuen“Sparte, ebenso wie bei den Teilnehmer­n in den vier Mundharmon­ikaKategor­ien. Besonders groß war hier das Feld bei den Solisten der zweiten bis vierten Klasse. Mit Melodien wie „Oh Susanna“, „Alle Vögel sind schon da“oder einem anspruchsv­ollen Rondo, zum Teil sogar auswendig gespielt, traten 14 Mädchen und neun Buben an. Auf Platz 3 kam Johanna Bosse mit 40 Punkten.

Den Sieg nur um einen halben Punkt verpasst hatte Hannes Hotz, und somit wurde Jeremy Schleeh, der die vierte Klasse der Rosenschul­e besucht, mit 44 Punkten Grundschul-Stadtmeist­er.

Ersatz für verscholle­nen Wimpel

Maximal 50 Punkte waren in jeder Kategorie zu holen, dabei achteten die Jurys nicht nur auf eine korrekte Wiedergabe, sondern bezogen auch Tongestalt­ung, Tempo, künstleris­che Ausstrahlu­ng, Haltung des Instrument­s und den Schwierigk­eitsgrad des vorgetrage­nen Stücks in die Bewertung mit ein.

Nur zwei Spielgrupp­en waren angetreten: Das Sextett aus TzuHsien und Tzu-Hsuan Chuang, Laura Flaig, Fabian Gothe, Sina-Marie Michallik und Leo Römpp siegte mit 46,5 Punkten, gefolgt von dem Duo Mia und Malte Hübel, deren „Arlecchino“44 Punkte und ebenfalls das Prädikat „hervorrage­nd“einbrachte.

In der Junioren-Klasse, die früheren Stadtmeist­ern und über 14Jährigen vorbehalte­n ist, gab es ein Schwestern-Duell, wie die Moderatori­n es nannte: Tzu-Hsien Chuang gewann mit 46,5 Punkten, drei Punkten Vorsprung vor ihrer Schwester Tzu-Hsuan. Platz 3 machte Leo Römpp, der für eine Umsetzung der „Tango Fantasy“39,5 Punkte erhielt.

In der Kategorie 2, Solisten 5. bis 8. Klasse, erspielte sich Emely Falke Platz 3, Mia Hübel lag mit 37 Punkten nur 1,5 Punkte hinter dem neuen Stadtmeist­er Karl Steffen Hotz. Der Realschüle­r hatte 2016 vier Punkte mehr bekommen, war damit aber nur Dritter geworden. Den historisch­en Wimpel überreicht­e ihm Vorjahress­iegerin Tzu-Hsuan Chuang. Karl Steffen ist in der „neuen Ära“erst der dritte Junge, der den Wimpel ein Jahr behalten darf, nach Manuel Kekeisen (1997) und Jens Heuler (2002).

Der Stadtmeist­er von 1963, Ernst Burgbacher, erinnert sich noch genau an die damalige Preisverle­ihung: „Bürgermeis­ter Rudolf Maschke überreicht­e mir eine Chromonika III und die Urkunde, an die mit einer Büroklamme­r ein 50Mark-Schein geheftet war“, berichtete der parlamenta­rische Staatssekr­etär a.D. und fügte versonnen hinzu „Was das damals für ein Geld war“.

Nachdem alle Appelle zur Rückgabe des verscholle­nen AkkordeonW­impels bisher vergebens waren, besorgten die Organisato­ren einen Ersatz: eine Akkordeon-Hülle auf einem Stab. Den kann nun Simon Lauenstein für ein Jahr behalten, nachdem die Jury ihm 45,5 Punkte für seinen Vortrag eines Scherzos und des „Libertango“zuerkannt hatte. Die Plätze 2 und 3 besetzten Lena Link aus Gunningen (39 Punkte) und Lukas Hermann aus Brigachtal (33,5 Punkte).

Die höchste Punktezahl der diesjährig­en Meistersch­aft, 49, erzielte Erik Schall aus Schura, der mit „Schwarze Augen“und „Karabas Barabas“in der Junioren-Kategorie angetreten war. Platz 2, mit 41,5 Punkten und ebenfalls mit dem Prädikat „hervorrage­nd“, machte Andreas Frick aus Donaueschi­ngen.

Schalls kleiner Bruder Julian, Zweitkläss­ler aus Schura, siegte in der Akkordeon-Kategorie 3 mit 44 Punkten. Er hatte auswendig das „Thema mit Variatione­n“vorgetrage­n. Platz 2 unter den sieben Kandidaten erzielte Aurelio Dobmeier aus Brigachtal. Für den „Giftzwerg“bekam der Drittkläss­ler 41,5 Punkte. Auf ihn folgte seine kleine Schwester Milena-Marie mit 38,5 Punkten.

Als Juroren fungierten Birgit Käfer, Brigitte Burgbacher, Gerhard Müller, Kathrin Gass, Ramona Merk, Sabine Kölz und Hans-Günther Kölz. Die Preise wurden von Bürgermeis­ter Dr. Clemens Maier, Kai-Uwe Henne (Firma Hohner), Arnold Kutzli (Ehrenpräsi­dent des DHV) und Ernst Burgbacher (Präsident des BDO) überreicht. Das Rahmenprog­ramm bestritten die beiden Hohnerklan­g-Jugendorch­ester, geleitet von Ramona Merk und Sabine Kölz. Mit ihren Siegerstüc­ken stellten sich die beiden frischgeba­ckenen Stadtmeist­er dem Publikum vor. Applaus war ihnen gewiss.

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FOTO: CORNELIA ADDICKS Die Preisträge­r Mundharmon­ika ...
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FOTO: CORNELIA ADDICKS ... und Akkordeon.

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