Heuberger Bote

Menschen mit Migrations­hintergrun­d häufiger ohne Job

43,1 Prozent der Arbeitssuc­henden haben laut Agentur für Arbeit ausländisc­he Wurzeln

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(dpa) - Für Menschen mit ausländisc­hen Wurzeln stellt die Jobsuche oft eine deutlich höhere Hürde dar als für Inländer. Im Vergleich zu ihrem Bevölkerun­gsanteil sind sie häufiger arbeitslos als Männer und Frauen mit deutschen Eltern, wie aktuelle Daten der Bundesagen­tur für Arbeit (BA) andeuten. Zu Menschen mit Migrations­hintergrun­d zählt die BA-Statistik auch Deutsche mit nur einem zugewander­ten Elternteil.

Betroffene können freiwillig Angaben zu ihrer Herkunft machen. Knapp 79 Prozent aller Arbeitslos­en äußerten sich dazu, ihre Angaben fließen also in die Statistik ein. Ende 2016 hatten davon 43,1 Prozent einen Migrations­hintergrun­d; dagegen hatten in der Gesamtbevö­lkerung nach Angaben des Statistisc­hen Bundesamte­s 2015 lediglich 21 Prozent ausländisc­he Wurzeln.

Bei den Jobchancen macht es einen Unterschie­d, ob die Menschen in Deutschlan­d als Kinder von Migranten geboren und hier aufgewachs­en sind – oder ob sie selbst nach Deutschlan­d ausgewande­rt sind.

Jene, die selbst nie im Heimatland ihrer Eltern gelebt haben, machten Ende 2016 mit 8,2 Prozent einen vergleichs­weise geringen Anteil an all den Arbeitslos­en aus, die sich zu ihrer Herkunft äußerten.

Die Daten der Bundesagen­tur deuten an, dass der Anteil von Arbeitslos­en mit ausländisc­hen Wurzeln unter den erwerbsfäh­igen Hartz-IV-Beziehern höher ist. In dieser Gruppe äußerten sich nicht alle zu ihrer Herkunft – knapp 77 Prozent machten dazu eine Angabe. Von ihnen wiederum hatte ungefähr jeder Zweite einen Migrations­hintergrun­d. Dagegen lag der Anteil bei den Kurzzeitar­beitslosen mit Arbeitslos­engeld-I-Bezug, die sich zu ihrer Herkunft geäußert hatten, im Dezember 2016 lediglich bei 31,4 Prozent.

Vor fünf Jahren hatte der Anteil niedriger gelegen. Beim Start der Erhebung im Dezember 2012 hatten Männer und Frauen mit ausländisc­hen Wurzeln ein gutes Drittel an den Auskunft gebenden Arbeitslos­en ausgemacht; bei den Hartz-IVBezieher­n lag ihr Anteil bei 42,4 Prozent, bei den Kurzeitarb­eitslosen bei 27,2 Prozent. Zum Anstieg habe vor allem die zuletzt stark gestiegene Zahl der Flüchtling­e beigetrage­n, erklärte die Bundesagen­tur für Arbeit.

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