„Ein starker Jahrgang“
Abschlussarbeiten von neun Schreinergesellen sind derzeit im Sparkassenforum zu sehen
(hör) - Die SchreinerInnung Tuttlingen hat Zuwachs bekommen: Neun Auszubildende haben am Wochenende die Abschlussprüfung bestanden und am Montagabend ihre Zeugnisse erhalten. Gleichzeitig wurde im Rahmen einer Feier die Ausstellung ihrer Gesellenstücke im Sparkassenforum eröffnet. Chantal Voss wurde Innungssiegerin, den Preis fürs beste Design erhielt Maximilian Moser.
Als die neun Jung-Schreiner ihre Arbeiten vorstellten, wurde klar: Die Exponate sind nicht nur äußerlich schön, sie haben’s auch in sich. Innungssiegerin Chantal Voss vereint in ihrem Massivholzschreibtisch die aparte Maserung rötlichen Apfelbaumholzes mit raffinierten Funktionen für ihr künstlerisches Hobby: Zum Zeichnen dient ihr eine herausziehbare, von beiden Seiten beleuchtbare Platte, und in einer flachen Schublade behält sie die Übersicht bei Stiften und Pinseln.
Mit dem Preis für das beste Design zeichnete die Innung Maximilian Mosers kompakten würfelförmigen Couchtisch aus. Außen elegant in Schwarz-Natur abgesetzt, birgt er im Inneren neben viel Stauraum auch noch zwei Hocker als Sitzgelegenheiten für Überraschungsgäste.
Vielfältig, anspruchsvoll und kreativ sei der Beruf des Schreiners, darin waren sich alle Festredner einig. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse, Markus Waizenegger, betonte, Fleiß und Disziplin seien darüber hinaus unerlässlich. Er freut sich, mit der Ausstellung der Einzelleistungen auch das Berufsbild des Schreiners wertschätzend präsentieren zu können. „Das Land braucht Handwerker“, hob Kreiskämmerer Diethard Bernhard hervor. Er mahnte die Prüflinge aber auch, ihre Weiterbildung nicht zu vernachlässigen. Hartwig Hils hob auf eine große Chance der dualen Ausbildung ab, die er als Leiter der Ferdinand-von-SteinbeisSchule immer wieder erlebt: das schnelle Reifen der Persönlichkeit seiner Schüler in der Berufspraxis.
Als „starken Jahrgang“lobte Obermeister Klemens Strohm die Gesellen. Von zehn Auszubildenden hätten neun die Prüfung erfolgreich abgelegt. Strohm betonte, die Abschlussarbeit sei keine einfache Aufgabe. Auf die Entscheidung für ein bestimmtes Möbelstück folgten die Überlegungen nach dessen Funktionen. „Danach gilt es, eine Entwurfsund Fertigungszeichnung so aufs Papier zu bringen, dass jeder Schreiner sie versteht“, so Strohm. Erst dann beginne die handwerkliche Umsetzung.
Zum Innungs-Wettbewerb
Vor ihren Familien, Freunden und den Vertretern ihrer Ausbildungsbetriebe erläuterten die jungen Schreiner ihre Arbeiten: Schränkchen für ganz verschiedene Nutzungsmöglichkeiten, Schreibtische oder Couchtische in unterschiedlichen Holzarten, mit Verbindungen auf Gehrung oder Zinkung, mit Türen mit Griff oder mit „Tip-On“-Verschluss, ganz massiv oder in Kombination mit MDF-Platten. Oder auch mit Glas wie bei der Vitrine, in der ein Prüfling seine Schuhsammmlung stilvoll präsentiert? Auch Neue Medien fordern neue Ideen: Ein Ausschnitt in der Glasplatte als Kabeldurchlass etwa oder eine Holzleiste, die im Schrankinnern die Mehrfachsteckdose kaschiert.
Bestanden haben: Nicolas Bacher (Schreinerei Albrecht Haaf, Neuhausen); Felix Eberhard (Schreinerei Dölker, Tuttlingen); Kevin Holz (Schreinerei Widmann, Frittlingen); Stefan Kachiaschwili ((Schreinerei Egon Kupferschmid, Spaichingen); Florian Kloos (Schreinerei Christoph Wieser, Kolbingen); Maximilian Moser (Schreinerei Dominic Huber, Geisingen); Alexander Philipp (Schreinerei Bernd Keller, Tuttlingen); Pascal Scherer (Schreinerei Kurz, Geisingen); Chantal Voss (Schreinerei Bernd Keller, Tuttlingen).
Eingeladen zum Innungs-Wettbewerb auf Landesebene sind: Nicolas Bacher, Florian Kloos, Maximilian Moser und Chantal Voss.
Die Abschlussarbeiten sind noch bis Freitag, 28. Juli, im Sparkassenforum zu sehen. Der Eintritt ist frei.