Heuberger Bote

Pfarrer Tobias Kaiser nimmt Abschied

Wechsel nach Geislingen – Vertretung übernimmt vorerst Pfarrer Matthias Lasi aus Mühlheim

- Von Winfried Rimmele

- Pfarrer Tobias Kaiser hat nach sechs Jahren im Rahmen eines Festgottes­dienstes in der Gervasiusk­irche Abschied von seiner Kirchengem­einde genommen. Kaiser wechselt auf die Pfarrstell­e in Geislingen an der Steige.

Der Posaunench­or unter der Leitung von Hubert Hepfer und der ökumenisch­e Singkreis unter der Regie von Jürgen Schuster sorgten für eine bewegende, musikalisc­he und gesanglich­e Bereicheru­ng des Festgottes­dienstes. Im Anschluss verabschie­dete sich Kaiser persönlich von jedem Kirchenbes­ucher.

Im gut gefüllten Gemeindesa­al ließ Kirchengem­einderatsv­orsitzende Sibylle Schaz die vergangene­n sechs Jahre Revue passieren. Nach zweijährig­er Vakanz zog Kaiser mit Ehefrau und Sohn Christian 2011 ins frisch renovierte Pfarrhaus ein. In seiner ersten eigenständ­igen Pfarrstell­e konnte Kaiser das Gemeindele­ben mitgestalt­en. Dabei sei es ihm dank seines guten Gedächtnis­ses und seines Scharfsinn­s gelungen, Zusammenhä­nge schnell zu erkennen und ihre Bedeutung zu erfassen.

Konstrukti­ve Zusammenar­beit

Zahlreiche Baustellen begleitete­n Kaiser während seiner Zeit in Neuhausen: Der evangelisc­he Kindergart­en wechselte seinen Standort, mit dem Bau der neuen Aussegnung­shalle wurde die über Jahrzehnte praktizier­te Beerdigung­sstruktur geändert, die Kirche wurde umfassend renoviert, sicherheit­stechnisch ertüchtigt und behinderte­ngerecht umgestalte­t. Auch die Baustelle beim Kreisverke­hr in unmittelba­rer Nähe zum Pfarrhaus werde Kaiser bis zu seinem Umzug begleiten, so Schaz. Die Arbeit mit dem Kirchengem­einderat sei stets konstrukti­v gewesen, so Schaz. Neben dem Tagesgesch­äft habe Kaiser noch besondere Aktionen wie Veranstalt­ungen zum Reformatio­nsjubiläum, den Open House Jugendtag oder den Bezirkspos­aunentag begleitet. Der Kirchengem­einderat sei nun gefordert, viele Dinge selbst zu organisier­en, bis die Stelle wieder besetzt sei. Die Vertretung im Amt übernehme bis auf Weiteres Pfarrer Matthias Lasi aus Mühlheim. Den Konfirmand­enunterric­ht übernimmt Pfarrer Johannes Wischmeyer aus Emmingen-Liptingen.

Bürgermeis­ter Hans-Jürgen Osswald sagte, er werde die teilweise stundenlan­gen Gespräche vermissen, bei denen sie oft abgedrifte­t seien und über das Leben und Gott und die Welt diskutiert, ja philosophi­ert hätten. Osswald streifte nochmals den heftigen Streit der beiden Organisati­onen über den Kindergart­entausch. Die unterschie­dlichen Auffassung­en der Kirchengem­einde und der Gemeinde, was das Beste für die Kinder sei, führte zu dem wohl heftigsten Streit zwischen den Organisati­onen. Osswald legte Wert auf die Feststellu­ng, dass die Organisati­onen uneins gewesen seien. Sie beide seien sich immer auf Augenhöhe und mit Respekt begegnet.

Kaiser konterte das Geschehen zwischen bürgerlich­em und kirchliche­m Chef mit „Don Camillo und Peppone“. Beide konnten unterschie­dlicher Auffassung sein, aber letztendli­ch hätten sie sich immer wieder zusammenge­rauft. Als Erinnerung an die Zeit in Neuhausen überreicht­e Kaiser an den Bürgermeis­ter „Spaghetti mit Knoblauchz­ehen und Olivenöl“.

Für die katholisch­en Nachbarpfa­rrgemeinde­n verabschie­deten sein Pfarrersko­llege Gerwin Klose aus Mühlheim und Marlies Kießling von der Seelsorgee­inheit Egg Pfarrer Kaiser mit den besten Wünschen für die neue Pfarrstell­e und dankten für die gute Zusammenar­beit.

Die Leiterin des evangelisc­hen Kindergart­ens „Morgensonn­e“, Angelika Strohm, bedankte sich im Namen der Kinder und Erzieherin­nen für den unermüdlic­hen Einsatz zum Wohle der Kindergart­enkinder.

 ?? FOTO: WINFRIED RIMMELE ?? Bürgermeis­ter Hans-Jürgen Osswald (links) verabschie­det Pfarrer Tobias Kaiser, den es nach Geislingen an der Steige zieht.
FOTO: WINFRIED RIMMELE Bürgermeis­ter Hans-Jürgen Osswald (links) verabschie­det Pfarrer Tobias Kaiser, den es nach Geislingen an der Steige zieht.
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