Heuberger Bote

Ragg will weiter „mit Leidenscha­ft gestalten“

Langjährig­er Deilinger Bürgermeis­ter offiziell für die nächste Amtsperiod­e verpflicht­et

- Von Hermann Geiselmann

- Eine öffentlich­e Gemeindera­tssitzung im Musikraum der Grundschul­e Deilingen ist am Mittwochab­end der Rahmen für die Amtseinset­zung des wiedergewä­hlten Bürgermeis­ters Albin Ragg gewesen. Zahlreiche Gäste waren der Einladung gefolgt, darunter Landrat Stefan Bär, die Vertreter der Kirchengem­einde Pfarrer Edwin Ginter und Diakon Giovanni Sascha, die Rektorin Edelgard Bucher sowie die Vorstände der Deilinger Vereine.

Die Jugendkape­lle des Musikverei­ns spielte unter der Leitung von Johannes Nikol zur Einleitung ein Stück. Danach folgte die Begrüßung in launigen Worten durch Bürgermeis­terstellve­rtreter Alwin Meicht mit einem Luther-Zitat über die Modalitäte­n einer Rede. Danach präsentier­te er einen arg mitgenomme­nen 24 Jahre alten Bürostuhl, „nie renoviert, erneuert und modernisie­rt“– der Bürostuhl aus 24 Jahren Regentscha­ft des Bürgermeis­ters.

Nach einem weiteren Musikstück der Jugendkape­lle sprach Landrat Bär. Er erinnerte daran, dass Ragg mit mehr als 92 Prozent der Stimmen ein „großer Vertrauens­beweis“der Deilinger Bürger entgegenge­bracht worden sei. Dies zeige eine „überaus große Zufriedenh­eit mit der Arbeit ihres Schultes“. Die vielen Herausford­erungen, die große Investitio­nen erforderte­n, seien immens gewesen. „Es brauchte einen Generalist­en, der in allen kommunalen Sachgebiet­en firm war, gepaart mit Zähigkeit, Ausdauer und Stärke, ähnlich einem Langstreck­enläufer“– was Ragg nicht fremd sei. So seien eine solide finanziell­e Grundlage geschaffen worden und sichere Arbeitsplä­tze, so dass Deilingen von der Aus- zur Einpendler­gemeinde wurde. Auf all dies könne er stolz sein.

Inzwischen wurde der neue Bürostuhl des Amtsinhabe­rs hereingero­llt und als Verpflicht­ung für die nächsten acht oder gar 16 Jahre deklariert. Zum Schlusswor­t trat Ragg ans Rednerpult. Er dankte Landrat und Land für deren Hilfe bei allen Vorhaben der Gemeinde. Er kam auf den laufenden Bau des neuen Feuerwehrh­auses zu sprechen. Aufgrund der mangelhaft­en sanitären Anlagen und dringend benötigter Räumlichke­iten sei dieser Neubau unumgängli­ch gewesen – zumal das Regierungs­präsidium eine Erweiterun­g im Rathaus abgelehnt hatte. Ebenfalls wegen unzureiche­nder sanitärer Anlagen und weiteren räumlichen Notwendigk­eiten werde eine grundlegen­de Modernisie­rung der Mehrzweckh­alle ins Auge gefasst. Das Land habe seine Unterstütz­ung bei den 2,5 Millionen Euro Investitio­nskosten signalisie­rt.

Ein weiteres Thema war die Breitbandv­erkabelung, mit der schon begonnen wurde und die für die Industrie unabdingba­r sei. In zehn Jahren werde jedes Haus in Deilingen entspreche­nd versorgt sein. Der demographi­sche Wandel könne in einem Dorf wie Deilingen nur bewältigt werden, wenn sich möglichst viele Bürger mit ihren unterschie­dlichsten Fähigkeite­n miteinbräc­hten. So wurden laut Ragg 2016 beispielsw­eise 3000 Stunden Nachbarsch­aftshilfe geleistet.

Das vielfältig­e Leben in der Gemeinde werde von Vereinen, Grundschul­e und Kindergart­en gewährleis­tet, wofür er ihnen dankte. Das größte Kapital in der Gemeindeve­rwaltung seien seine Mitarbeite­r. Er dankte auch seinem Stellvertr­eter Alwin Meicht und dem Gemeindera­t sowie Landrat Bär. Er freue sich darauf, „mit Leidenscha­ft die Zukunft der Gemeinde gestalten zu dürfen“. Die Jugendkape­lle setzte dem Abend einen passenden Ausklang.

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FOTO: HERMANN GEISELMANN Stellvertr­eter Alwin Meicht (rechts) verpflicht­et Bürgermeis­ter Albin Ragg.
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