Coliforme Belastung höher als gedacht
Mühlheim stellt kurzfristig die Notfallpläne um – Übergangszeit bis Ende Oktober
(wlw) - Das Wasser, die Quellen und die Wassertechnik werden den Mühlheimer Gemeinderat und die Mühlheimer selbst noch einige Zeit in Atem halten. Die derzeit herrschende Wasserknappheit (wir berichteten) macht den Stadtvätern und der Mühlheimer Bevölkerung weiter große Sorgen.
So sah sich Bürgermeister Jörg Kaltenbach bei der letzten öffentlichen Gemeinderatssitzung vor den Ferien gezwungen, die Tagesordnung zu ändern und als Erstes die notwendigen Sofortmaßnahmen für die Wasserversorgung zu beraten. Ausschlaggebend für diese Maßnahme waren die Ergebnisse der Proben, die aus der Brunnaderquelle entnommen worden und am späten Montagabend in Mühlheim eingetroffen waren.
Die coliforme Belastung der Brunnaderquelle ist mit rund 200 Bakterien/100 ml deutlich höher als erwartet. Vor diesem Hintergrund wurden die Notfallpläne kurzfristig umgestellt. Kaltenbach stellte den kurzfristig umsetzbaren Vorschlag vor, der bereits mit dem Gesundheitsamt Tuttlingen, dem Mühlheimer Planer Wolfgang Schmid und mit Dirk Strecker von der Firma Strecker Wassertechnik aus Nendingen abgestimmt ist. Auf die Nendinger Firma kommt der Hauptpart zu, damit Mühlheim die Zeit der Wasserknappheit bis Ende Oktober (der Anschluss an die Wasserversorgung nach Nendingen sollte dann fertig sein) sicher überbrückt bekommen.
Als wichtig stellte sich jetzt heraus, dass sich der Gemeinderat bereits im vergangenen Sommer für den Einbau einer Ultrafiltrationsanlage entschieden hatte.
Die Firma Strecker, die die Brunnaderquelle aktiviert hat, stellt der Stadt die wichtige mobile Ultrafiltrationsanlage für die Zeit der Überbrückung (etwa drei Monate) zur Verfügung. Die zusätzlichen Kosten dafür betragen rund 15 000 Euro. Dirk Strecker betrachtet die Mühlheimer Wasserknappheit als nicht untypisch. Durch die immer wieder auftretende Trockenheit seien die Wasserquellen ganz einfach überfordert.
Auf die Frage aus dem Gremium heraus, ob man die Anlage wirklich brauche, sagte Kaltenbach, er sei nicht bereit, in der wichtigen Sache Verantwortung zu übernehmen, wenn der Gemeinderat die angebotene mobile Ultrafiltrationsanlage ablehne, was dann auch nicht geschah. Der Gemeinderat bewilligte die dafür notwendigen Mittel einstimmig. Die Firma zeigte sich bereit, die notwendigen Arbeiten sofort in Angriff zu nehmen.