Netanjahu fordert Todesstrafe für Terroristen
(dpa) Nach einer neuen Welle der Gewalt hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sich für die Verhängung der Todesstrafe für Terroristen ausgesprochen. Netanjahu sagte dies am Donnerstag bei einem Besuch bei trauernden Angehörigen dreier Israelis, die vor einer Woche bei dem Anschlag eines Palästinensers in einer Siedlung im Westjordanland getötet worden waren.
Ungeachtet einer Einigung in der Tempelberg-Krise kam es unterdessen zu heftigen Konfrontationen auf dem Gelände der heiligen Stätte in Jerusalems Altstadt. Mindestens 50 Palästinenser wurden nach Angaben des Rettungsdienstes Roter Halbmond bei Zusammenstößen mit israelischen Polizisten verletzt. Tausende von Muslimen waren nach Beendigung eines Boykotts auf den Tempelberg geströmt, der Juden wie Muslimen heilig ist. Israel hatte zuvor auch die letzten Kontrollvorrichtungen an den Zugängen abgebaut.
Die muslimische Führung in Jerusalem verkündete daraufhin, der Status quo an der heiligen Stätte sei wiederhergestellt. Gläubige könnten wieder in der al-Aksa-Moschee beten. Als Tausende zum Nachmittagsgebet auf das Plateau strömten, geriet die Lage jedoch außer Kontrolle. Nach Angaben einer Polizeisprecherin bewarfen Palästinenser Sicherheitskräfte mit Steinen, die Polizei soll nach Angaben des Roten Halbmondes mit Tränengas und Gummigeschossen reagiert haben.