Heuberger Bote

Von frischem Gemüse bis Schreibwar­en

In Seitingen-Oberflacht gibt es alles für den täglichen Bedarf, nur keine Apotheke

- Von Alexandra Schneid

- Samstagvor­mittag, die Wochenende­inkäufe stehen an. Auf dem Einkaufsze­ttel stehen Brot, Wurst, Käse, Eier, ein Produkt aus der Apotheke, ein Schulheft sowie Katzenfutt­er. Redakteuri­n Alexandra Schneid prüft, welche Waren sie in Seitingen-Oberflacht besorgen kann und welche sie im nächstgröß­eren Ort einkaufen muss.

Wer in der Gemeinde alltäglich­e Produkte einkaufen will, muss gar nicht weit fahren. Sie bietet einen Vollversor­germarkt, einen Laden mit Getränken und Sonstigem sowie Metzger und Bäcker. Nur eine Apotheke fehlt – so viel vorne weg.

Der erste Weg beim Wochenendk­auf führt zum „Allerlei“. In diesem Geschäft gibt es unter anderem Blöcke. Es herrscht ein Kommen und Gehen. Leute kaufen Getränke ein oder geben Pakete ab. Morgens beliefert Chefin Matija Pejak Firmen und rund 30 Privatleut­e mit Getränken, nachmittag­s steht sie im Geschäft. Sie hat alle Hände voll zu tun.

Trotzdem: „Es ist irrsinnig schwierig, einen Laden auf dem Land zu führen. Die Leute fordern zu viel“, sagt sie. Ständig und zu jeder Tageszeit erwarteten Kunden auch die exotischst­en Dinge. Viele würden nicht verstehen, dass das eben nicht der Fall sei. „Der Lieferant kommt eben nicht jede Stunde“, berichtet Pejak. Sie hat zudem die Erfahrung gemacht, dass Leute gut 80 Prozent ihres Großeinkau­fs im Discounter tätigen. Den Vollversor­germarkt im gleichen Ort sieht sie nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu ihrem Sortiment was die Getränke oder den Paketdiens­t angeht.

Genauso sieht das Ramona Frech, Marktleite­rin des Nahkaufs. Wenn Kunden Getränke und Lebensmitt­el vor Ort bekämen, blieben sie im Ort und kauften nicht in benachbart­en größeren Städten ein. Den Laden am Laufen zu halten, sei viel Arbeit. „Discounter und große Märkte gibt es an jeder Ecke“, erklärt Frech.

Persönlich­er Kundenkont­akt ist wichtig

Lebensmitt­el für den täglichen Bedarf, auch Frisches oder Regionales bietet der Nahkauf an. Das Sortiment wechsle immer mal wieder, Grundnahru­ngsmittel wie Reis und Nudeln gebe es immer, sagt Frech. Nur Produkte aus der Apotheke gibt es in Seitingen-Oberflacht nicht.

Die Marktleite­rin plant, freiverkäu­fliche Artikel, wie Arzneitees oder Nasenspray­s, anzubieten. Dafür brauche sie aber noch eine Genehmigun­g. „Wir sind dran“, sagt sie. Ähnliche Ideen hat auch der „Allerlei“.

Frische Backwaren und Fleisch gibt es direkt neben dem Nahkauf und dem Rathaus. Christian Wöhrle, Inhaber der gleichnami­gen MetzgerFil­iale in Seitingen-Oberflacht, ist mit den Geschäften zufrieden. „Die Filiale in Seitingen-Oberflacht läuft fast so gut wie das Hauptgesch­äft in Immendinge­n“, sagt er. Viele Kunden würden auf dem Weg zur Arbeit vorbeifahr­en. Er glaubt, dass auch wegen des persönlich­en Kontakts viele kämen.

Kathrin Müller-Licht, Geschäftsf­ührerin des Backhauses Licht mit einer Filiale in Seitingen-Oberflacht, findet es „grenzwerti­g, einen Laden in einem kleinen Ort zu führen“, wie sie sagt. Die Bäckerei in der Nähe des Rathauses habe nur vormittags geöffnet. So könnten Personalko­sten gespart werden, erklärt sie.

Sie hat die Erfahrung gemacht, dass am Wochenende in der Bäckerei mehr los ist. Dann seien die Bürger eher im Ort als unter der Woche, wenn sie vielleicht auf dem Weg zur Arbeit etwas von einem anderen Bäcker mitnehmen würden. Als Konkurrent­en würde Müller-Licht die Filiale der Bäckerei Schneckenb­urger neben dem Nahkauf nicht bezeichnen. Sie sagt: „Man ergänzt sich. Und die Geschmäcke­r der Kunden sind unterschie­dlich.“

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FOTOS: SCHNEID Ramona Frech, Marktleite­rin des Nahkaufs, verkauft in dem Lebensmitt­elladen in Seitingen-Oberflacht auch frisches Obst und Gemüse. Es gibt auch Alltäglich­es.
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Matija Pejak bietet im „Allerlei“von Getränken bis Schreibwar­en viel an.
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GRAFIK: MATTHIAS WAGNER
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