Radwege in Fridingen werden ausgebaut
Das Land übernimmt die Kosten für den Lückenschluss in Richtung Bergsteig
- Die Lücke zwischen den Radwegen Mühlheim in Richtung Fridingen bei Bergsteig soll geschlossen werden. Dem hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zugestimmt. Die geschätzten Kosten von rund 280 000 Euro übernimmt dabei das Land.
Radfahrern soll in Zukunft ein flächendeckendes Wegenetz zur Verfügung stehen. Dafür will der Landkreis sechs Lücken zwischen bestehenden Radwegen schließen. In Fridingen ist das die Lücke zwischen Bergsteig und der Abzweigung in Richtung Neuhausen (siehe Grafik) sowie die Fortführung des Radweges in Verlängerung zum Freilichtmuseum Neuhausen.
Weil die Radwege an Landesstraßen liegen, sei das Land für die Kosten zuständig, und auf Fridingen kämen keine Aufwendungen zu, sagte Fridingens Bürgermeister Stefan Waizenegger: „Da gilt dann der schwäbische Grundsatz: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul.“
Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Fridingen stellten Martina Merkle und Peter Spiegelhalter vom Regierungspräsidium Freiburg die Pläne vor. Zwei Varianten waren für den Radweg zum Bergsteig angedacht: Der talseitige Radweg über einen bereits vorhandenen Graswanderweg wäre mit nur 100 000 Euro günstiger, aber nach Einschätzung der Behörden zu gefährlich (im Bild rot eingezeichnet), denn die gefahrenen Geschwindigkeiten an den Straßenquerungen seien zu hoch und die Sichtverhältnisse nicht gut genug, führte Merkle aus.
Die zweite Variante führt den Radweg an der L277 entlang und bedeutet größere Bauarbeiten. Der Weg ist rund 340 Meter lang und soll 2,50 Meter breit werden. Die Radfahrer sollen durch eine neue Schutzplanke vor den Autofahrern geschützt werden. Sobald die Geschwindigkeitsbegrenzung 50 gilt, sind sie durch eine Entwässerungsmulde getrennt.
Bei der Einmündung der L440 Richtung Neuhausen, sagte Merkle, sei eine Hilfe zum Überqueren der Straße geplant. Sechs bis acht Wochen würden die Bauarbeiten voraussichtlich dauern, ergänzte Spiegelhalter.
Rat beschließt den Bau mit einer Gegenstimme
Der zweiten Variante entlang der Landesstraße hat auch der Gemeinderat mit einer Gegenstimme zugestimmt. Lediglich Ratsmitglied Roland Fuchs stimmte gegen den Bau. „Ich sehe das kritisch. Ich habe da noch nie einen Radfahrer gesehen“, sagte Fuchs in der Sitzung. Die Mehrheit der Räte hielt den Bau allerdings für sinnvoll. „Ich finde das super. Ich fahre viel Fahrrad, und das ist super gefährlich dort. Die Autofahrer müssen immer überholen“, sagte Ratsmitglied Frank Todt.
Der Gemeinderat war sich einig, dass der Lückenschluss in Richtung Bergsteig nur Sinn mache, wenn auch Radwege in Richtung Freilichtmuseum Neuhausen ausgebaut würden. Doch dort sei das Regierungspräsidium noch mit „angezogener Handbremse“am Werk, gab Spiegelhalter zu. Weil dort viele schützenswerte Gebiete betroffen seien, müsse erst geklärt werden, ob dort überhaupt gebaut werden könne. Im Hinblick auf die touristische Wirkung des Museums sei es aber durchaus sinnvoll.