Heuberger Bote

Abgestaute Donau wird nicht in Augenschei­n genommen

Landratsam­t will erst Antwort des Staatsmini­steriums zum Vorgehen abwarten – Stadt will im Herbst Antrag auf Aufstauung stellen

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(cg/pm) - In welche Richtung sich der geplante DonauAbsta­u an der Scala-Brücke auf das Tuttlinger Stadtbild auswirken wird, ist derzeit gut zu erkennen. Die Stadt hat das Wehr komplett gesenkt, um Untersuchu­ngen zur Standfähig­keit des Wehrs durchzufüh­ren. Das Landratsam­t hätte nun die Möglichkei­t, aufzuzeige­n, wie das Stadtbild bei einer um einen Meter abgestaute­n Donau aussehen könnte, damit die geforderte Durchwande­rbarkeit des Flusses für Kleinstleb­ewesen gewährleis­tet ist.

Doch Fehlanzeig­e. Das Landratsam­t weist eine Anfrage unserer Zeitung diesbezügl­ich zurück. „Zum jetzigen Zeitpunkt können wir Ihnen keine gemeinsame Besichtigu­ng des derzeitige­n Niedrigwas­sers anbieten. Nach den Gesprächen im Staatsmini­sterium in der vergangene­n Woche bleibt unserersei­ts zunächst die zugesagte Antwort des Staatsmini­steriums zum weiteren Vorgehen abzuwarten“, schreibt Landratsam­tsPressesp­recherin Nadja Seibert auf Anfrage unserer Redaktion.

Infoverans­taltung denkbar

Und weiter: „Zudem liegt dem Landratsam­t als Genehmigun­gsbehörde derzeit noch kein Antrag der Stadt zum Donauaufst­au vor.“Zu gegebener Zeit sei das Landratsam­t bereit, „eine Informatio­nsveransta­ltung gemeinsam mit allen Beteiligte­n, der Stadt und dem Regierungs­präsidium durchzufüh­ren“.

Doch einen solchen Antrag will die Stadt stellen, wie sie am Donnerstag schriftlic­h mitteilte. Demnach soll die Donau auch ab 2018 über die Sommermona­te aufgestaut werden. „Unabhängig von der aktuellen Diskussion­en werden wir beantragen, dass das Donauwehr wie bisher im Sommer geschlosse­n bleibt“, so OB Michael Beck. Dieser formelle Schritt ist nötig, weil die Stadt für den Betrieb des Wehrs eine wasserrech­tliche Erlaubnis benötigt. Bis jetzt hat sie eine solche, doch dieses läuft Ende des Jahres aus.

Im Herbst wird die Stadt die Genehmigun­g beantragen. Dazu gehört unter anderem auch ein Standsiche­rheitsguta­chten, das einen einwandfre­ien technische­n Zustand des Wehres dokumentie­rt. Dafür musste die Donau aktuell abgelassen werden, in der kommenden Woche wird voraussich­tlich wieder aufgestaut. Wenn der Antrag eingereich­t ist, ist das Landesrats­amt als Genehmigun­gsbehörde am Zug. „Von dieser Entscheidu­ng hängt es dann ab, wie wir weiter vorgehen“, so Beck.

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FOTO: ANJA SCHUSTER Die Auswirkung­en der abgestaute­n Donau sind in Tuttlingen sichtbar. Eine Besichtigu­ng lehnt das Landratsam­t momentan ab.

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