Temperamentvolle Zeitreise mit L.A.T.
Band findet sich für Neuauflage im Kesselhaus zusammen – Musiker trennten sich nie
- Die Band L.A.T. (Letzte Ausfahrt Trossingen) hat mit ihrem Auftritt das Kesselhaus zum Kochen gebracht. Vom ersten Augenblick an nahm die 17-köpfige Band ihre Gäste mit auf eine temperamentvolle Zeitreise.
L.A.T ist eine Band, die in den 90er Jahren von Musikstudenten gegründet wurde. Nach kleineren Auftritten auf Parties des „Allgemeinen Studenten Ausschusses“, kurz AStA, folgten große Gigs in den umliegenden Städten. Nach dem Studium gingen die Wege der Studenten auseinander, die Band trennte sich jedoch niemals.
Im vergangenen Jahr kamen die Musiker wieder einmal in Trossingen zusammen. Sie trafen sich zu einem spontanen Konzert in einem Trossinger Lokal. Nun folgte die geplante Neuauflage im Kesselhaus.
Einige der früheren Studenten sind inzwischen Eltern. Sie brachten ihre Kinder kurzerhand zu dem Konzert mit, ausgestattet mit dem nötigen Gehörschutz.
Die Hits der 70er-, 80er- und 90erJahre begeisterte das Publikum im Alter zwischen 18 und 68 Jahren. Direkt an der Bühne wurde sofort mitgetanzt, weiter hinten und auf der Empore suchten sich diejenigen einen Platz, die das Konzert einfach nur genießen und in Erinnerungen schwelgen wollten.
Überraschungsgäste des Abends waren Tobias Hug, einer der weltbesten Beat-Boxer und langjähriges Mitglied der A-Capella-Formation „Swingle Singers“, sowie Jill Larsdotter aus Norwegen, die als Sängerin für die erkrankte Miriam Wolff einsprang. Stimmgewaltig zeigten sich die Damen: Anika Neipp, Paula Stark, Francesca Delfin und Jill Larsdotter. Andreas Preponis mit seiner weichen Stimme, Wolf-Dieter Rahn und Jörg Sommer mal rockig und mal zart sowie Tobias Hug mit seinem Timbre gaben Soul, Funk, Rock, Blues und Disco zum Besten.
Neben den Sängern standen auf der Bühne auch zahlreiche Instrumente im Mittelpunkt: Volker Ehrlich, Ilja von Grünigen und Michael Bühler mit der Trompete, Stefan Zenth und Johnny Schöpfer am Saxophon, Jakob Janotta mit der Posaune, Michael Friedinger am Keyboard, Heiko Mall und Jörg Sommer mit der Gitarre, Andreas Reif am Bass sowie Karl Koch am Schlagzeug, sorgten für den entsprechenden Sound.
Da ertönte „Boogie Wonderland“von Earth Wind and Fire, da hörten die Gäste „Celebration“von Cool and the Gang, zu „Gimme! Gimme! Gimme! (A Man after Midnight)“von Abba gab es die passende Choreographie und das goldene Glitzerjacket von Wolf-Dieter Rahn. Den Schmusetitel „How deep is Your Love“von den Bee Gees sangen die Männer. „Wir singen das softer“, sagte Wolf-Dieter Rahn dazu – und sie brachten das ein oder andere Frauenherz förmlich zum Schmelzen.
Das voll besetzte Kesselhaus erlebte einen Abend toller Stimmung und toller Unterhaltung. Nach dem Sinn ihrer Bandbezeichung L.A.T. gefragt, sagte sie, dass Letzte Ausfahrt Trossingen in Anlehnung an den Film „Last Exit Brooklyn“entstanden sei: „Letzte Ausfahrt Tross(tlos) ingen“. Dabei ist es in Trossingen alles andere als trostlos – jedenfalls nicht, wenn die Band L.A.T. spielt.