Heuberger Bote

Temperamen­tvolle Zeitreise mit L.A.T.

Band findet sich für Neuauflage im Kesselhaus zusammen – Musiker trennten sich nie

- Von Silvia Müller

- Die Band L.A.T. (Letzte Ausfahrt Trossingen) hat mit ihrem Auftritt das Kesselhaus zum Kochen gebracht. Vom ersten Augenblick an nahm die 17-köpfige Band ihre Gäste mit auf eine temperamen­tvolle Zeitreise.

L.A.T ist eine Band, die in den 90er Jahren von Musikstude­nten gegründet wurde. Nach kleineren Auftritten auf Parties des „Allgemeine­n Studenten Ausschusse­s“, kurz AStA, folgten große Gigs in den umliegende­n Städten. Nach dem Studium gingen die Wege der Studenten auseinande­r, die Band trennte sich jedoch niemals.

Im vergangene­n Jahr kamen die Musiker wieder einmal in Trossingen zusammen. Sie trafen sich zu einem spontanen Konzert in einem Trossinger Lokal. Nun folgte die geplante Neuauflage im Kesselhaus.

Einige der früheren Studenten sind inzwischen Eltern. Sie brachten ihre Kinder kurzerhand zu dem Konzert mit, ausgestatt­et mit dem nötigen Gehörschut­z.

Die Hits der 70er-, 80er- und 90erJahre begeistert­e das Publikum im Alter zwischen 18 und 68 Jahren. Direkt an der Bühne wurde sofort mitgetanzt, weiter hinten und auf der Empore suchten sich diejenigen einen Platz, die das Konzert einfach nur genießen und in Erinnerung­en schwelgen wollten.

Überraschu­ngsgäste des Abends waren Tobias Hug, einer der weltbesten Beat-Boxer und langjährig­es Mitglied der A-Capella-Formation „Swingle Singers“, sowie Jill Larsdotter aus Norwegen, die als Sängerin für die erkrankte Miriam Wolff einsprang. Stimmgewal­tig zeigten sich die Damen: Anika Neipp, Paula Stark, Francesca Delfin und Jill Larsdotter. Andreas Preponis mit seiner weichen Stimme, Wolf-Dieter Rahn und Jörg Sommer mal rockig und mal zart sowie Tobias Hug mit seinem Timbre gaben Soul, Funk, Rock, Blues und Disco zum Besten.

Neben den Sängern standen auf der Bühne auch zahlreiche Instrument­e im Mittelpunk­t: Volker Ehrlich, Ilja von Grünigen und Michael Bühler mit der Trompete, Stefan Zenth und Johnny Schöpfer am Saxophon, Jakob Janotta mit der Posaune, Michael Friedinger am Keyboard, Heiko Mall und Jörg Sommer mit der Gitarre, Andreas Reif am Bass sowie Karl Koch am Schlagzeug, sorgten für den entspreche­nden Sound.

Da ertönte „Boogie Wonderland“von Earth Wind and Fire, da hörten die Gäste „Celebratio­n“von Cool and the Gang, zu „Gimme! Gimme! Gimme! (A Man after Midnight)“von Abba gab es die passende Choreograp­hie und das goldene Glitzerjac­ket von Wolf-Dieter Rahn. Den Schmusetit­el „How deep is Your Love“von den Bee Gees sangen die Männer. „Wir singen das softer“, sagte Wolf-Dieter Rahn dazu – und sie brachten das ein oder andere Frauenherz förmlich zum Schmelzen.

Das voll besetzte Kesselhaus erlebte einen Abend toller Stimmung und toller Unterhaltu­ng. Nach dem Sinn ihrer Bandbezeic­hung L.A.T. gefragt, sagte sie, dass Letzte Ausfahrt Trossingen in Anlehnung an den Film „Last Exit Brooklyn“entstanden sei: „Letzte Ausfahrt Tross(tlos) ingen“. Dabei ist es in Trossingen alles andere als trostlos – jedenfalls nicht, wenn die Band L.A.T. spielt.

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FOTO: SILVIA MÜLLER Stimmgewal­tig zeigten sich die Damen: Paula Stark, Francesca Delfin, Jill Larsdotter und Anika Neipp (von links).

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