In drei Stunden entsteht eine Band
Workshop der Primtalmusikschule am Dienstagnachmittag im Spaichinger Gymnasium
- „Fröhlichkeit“: So heißt das Stück, das Kinder und Jugendliche am Dienstagnachmittag zusammen erarbeitet und im Rahmen des Ferienprogramms aufgeführt haben. Es war ein anspruchsvolles Ziel, in drei Stunden in einem Workshop der Primtalmusikschule im Spaichinger Gymnasium aus zusammengewürfelten Teilnehmern eine Band zu bilden. Elf NachwuchsMusiker haben sich der Herausforderung gestellt.
Nach anfänglichem Beschnuppern und ersten Versuchen auf den jeweiligen Instrumenten schafft es Musiklehrer Johnny Weichert, aus den Kindern und Jugendlichen eine Gruppe zu bilden, die gemeinsam musiziert. „Wenn ich mitspiele, ist das Dutzend voll“, erklärt Weichert und greift zu seiner Gitarre.
Gewünscht war, dass die Teilnehmer ihre Instrumente, sofern vorhanden, von daheim mitbringen. Und das Repertoire an Instrumenten ist groß: Es reicht vom Saxophon über zwei weitere Gitarren, Blockflöten, Mundharmonika, Klarinette bis zu einer Schäferpfeife und einem Schlagzeug.
„Wir fangen bei Null an“
„Wir fangen bei Null an, machen das aus dem Stehgreif“, sagt der Musiklehrer. Dann widmet er sich den einzelnen Spielern. Viele sind bereits aktiv im Vororchester der Stadtkapelle, also keine blutigen Anfänger. Trotzdem ist es ein hartes Stück Arbeit.
„Du kriegst jetzt einen Rhythmus“, erklärt Johnny Weichert und der kleine Saxophonist versucht, bei seinem Spiel auch die Pausen einzuhalten. Dann gibt es einen kleinen Exkurs über Pausen und wie sie aufgemalt werden. Ganze Pausen sehen aus wie eine Lampe, halbe wie ein Männle.
„Wir wollen einen schönen Soul machen“, sagt Weichert und widmet sich einem Mädchen mit der Mundharmonika. Da das Spiel nicht so recht klappen will, bekommt sie Hilfe von der Keyboarderin. Dann läuft es besser. Nur der Junge neben ihr gibt ihr den Hinweis, noch etwas lauter zu spielen.
Die Teilnehmer lernen, was eine Synkope ist. „Das hat nichts zu tun mit Synapsen oder Synagogen, das ist was anderes“, lacht der Musiklehrer. Und er erklärt seiner Band auch, wie sie mit dem Fuß zählen sollen. „Wart Ihr schon mal auf einem Konzert?“, will er wissen. „Ja, bei der Stadtkapelle“, erklärt ein Junge. Und ein Mädchen erzählt, dass bei kleinen Gruppen meistens die Stühle so hoch seien, dass nur noch mit den Zehenspitzen der Takt mitgeklopft werden könne. Denn schließlich soll das Klopfen das Konzert nicht übertönen und damit stören.
Anders ist das bei Rock-Konzerten. „Was gefällt euch denn?“, erkundigt sich Weichert und ist erstaunt über die Antworten: „In Extremo“, „Billy Talent“, „AC/DC“und „Tote Hosen“. Dabei werde doch sicher mitgestampft. „Das macht man, wenn einem die Musik gefällt.“Für den Rhythmus ist aber im BandWorkshop mit dem Schlagzeuger gesorgt.
Langsam wird das Ganze rund. Und am Schluss klingt das Stück wirklich nicht mehr traurig und melancholisch, sondern wie es sein soll, wie die Fröhlichkeit. Das Experiment ist gelungen.