Verein droht mehr denn je die Auflösung
Ob es bei der „Ludwigia“Aldingen weitergeht, ist derzeit völlig offen
- Und wieder droht ein Stück Tradition wegzubrechen: Die Zukunft des Aldinger Aquariumvereins „Ludwigia“ist mehr denn je in Frage gestellt. „Ich bin eher pessimistisch, dass es mit dem Verein weitergeht“, sagte Vorsitzender Ralf Schräpel am Rande einer Feier zur Verabschiedung seiner Mutter Hildegard Schräpel. Nach einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 22. September soll Klarheit herrschen.
Der Besuch bei der Feier warf ein bezeichnendes Licht auf die Lage der Dinge: 50 „Karteileichen“, so Ralf Schräpel, zähle der Verein, nur zehn Mitglieder waren neben weiteren Gästen gekommen, um Hildegard Schräpel nach gut 25 Jahren als Wirtin des Vereinsheims „Adieu“zu sagen. Seit Mitte der 1970er Jahre war das Vereinsheim jeden Sonntag geöffnet gewesen, blickte Ralf Schräpel zurück – damit ist, zumindest vorläufig, Schluss: Bis auf weiteres bleibt es geschlossen, abgesehen vom monatlichen Rentnertreff.
„Wir müssen schauen, was die Mitglieder wollen – da fällt eine richtungsweisende Entscheidung“, sagte Schräpel mit Blick auf die Versammlung im September. Es gebe mehrere Möglichkeiten, von denen jedoch noch keine in trockenen Tüchern ist: Die Donauschwaben hätten Interesse signalisiert, das Gebäude zu kaufen und selbst als Vereinsheim zu nutzen. Auch sei man mit einem möglichen Pächter im Gespräch, der es als Vereinsheim der „Ludwigia“weiterführen könnte, berichtet Ralf Schräpel. Eine weitere Alternative wäre ein Verkauf des Gebäudes – das gehört dem Aquariumverein, derweil die Gemeinde Aldingen Eigentümerin des Grundstücks in der Nähe des Sportplatzes sei.
„Wenn wir das Vereinsheim verkaufen würden, wäre eine große Last weg“, sagte Ralf Schräpel. Allerdings habe man dann keinen Treffpunkt mehr und müsste, wie in den Anfangsjahren, auf Aldinger Gaststätten ausweichen. Zudem fiele durch die fehlenden Einnahmen das Geld zum Beispiel für Vorträge weg.
Auf bessere Zeiten blickte Ralf Schräpel bei der Verabschiedung seiner Mutter zurück, die als seine Vorgängerin selbst zehn Jahre Vereinsvorsitzende war – von 1986 bis 1996. Auf die Ära der bald 80-Jährigen beim Aquariumverein hatten wir am vergangenen Donnerstag in einem Porträt zurückgeblickt. Der zweite Vorsitzende Joachim Laufer und Kassiererin Silvia Maida überraschten sie mit einem Geschenkkorb, derweil sich die Gäste der Abschiedsfeier Kaffee und Kuchen schmecken ließen.