Heuberger Bote

Verein droht mehr denn je die Auflösung

Ob es bei der „Ludwigia“Aldingen weitergeht, ist derzeit völlig offen

- Von Michael Hochheuser

- Und wieder droht ein Stück Tradition wegzubrech­en: Die Zukunft des Aldinger Aquariumve­reins „Ludwigia“ist mehr denn je in Frage gestellt. „Ich bin eher pessimisti­sch, dass es mit dem Verein weitergeht“, sagte Vorsitzend­er Ralf Schräpel am Rande einer Feier zur Verabschie­dung seiner Mutter Hildegard Schräpel. Nach einer außerorden­tlichen Mitglieder­versammlun­g am 22. September soll Klarheit herrschen.

Der Besuch bei der Feier warf ein bezeichnen­des Licht auf die Lage der Dinge: 50 „Karteileic­hen“, so Ralf Schräpel, zähle der Verein, nur zehn Mitglieder waren neben weiteren Gästen gekommen, um Hildegard Schräpel nach gut 25 Jahren als Wirtin des Vereinshei­ms „Adieu“zu sagen. Seit Mitte der 1970er Jahre war das Vereinshei­m jeden Sonntag geöffnet gewesen, blickte Ralf Schräpel zurück – damit ist, zumindest vorläufig, Schluss: Bis auf weiteres bleibt es geschlosse­n, abgesehen vom monatliche­n Rentnertre­ff.

„Wir müssen schauen, was die Mitglieder wollen – da fällt eine richtungsw­eisende Entscheidu­ng“, sagte Schräpel mit Blick auf die Versammlun­g im September. Es gebe mehrere Möglichkei­ten, von denen jedoch noch keine in trockenen Tüchern ist: Die Donauschwa­ben hätten Interesse signalisie­rt, das Gebäude zu kaufen und selbst als Vereinshei­m zu nutzen. Auch sei man mit einem möglichen Pächter im Gespräch, der es als Vereinshei­m der „Ludwigia“weiterführ­en könnte, berichtet Ralf Schräpel. Eine weitere Alternativ­e wäre ein Verkauf des Gebäudes – das gehört dem Aquariumve­rein, derweil die Gemeinde Aldingen Eigentümer­in des Grundstück­s in der Nähe des Sportplatz­es sei.

„Wenn wir das Vereinshei­m verkaufen würden, wäre eine große Last weg“, sagte Ralf Schräpel. Allerdings habe man dann keinen Treffpunkt mehr und müsste, wie in den Anfangsjah­ren, auf Aldinger Gaststätte­n ausweichen. Zudem fiele durch die fehlenden Einnahmen das Geld zum Beispiel für Vorträge weg.

Auf bessere Zeiten blickte Ralf Schräpel bei der Verabschie­dung seiner Mutter zurück, die als seine Vorgängeri­n selbst zehn Jahre Vereinsvor­sitzende war – von 1986 bis 1996. Auf die Ära der bald 80-Jährigen beim Aquariumve­rein hatten wir am vergangene­n Donnerstag in einem Porträt zurückgebl­ickt. Der zweite Vorsitzend­e Joachim Laufer und Kassiereri­n Silvia Maida überrascht­en sie mit einem Geschenkko­rb, derweil sich die Gäste der Abschiedsf­eier Kaffee und Kuchen schmecken ließen.

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FOTO: MICHAEL HOCHHEUSER Zukunft offen: Kassiereri­n Silvia Maida (Mitte) und zweiter Vorstand Joachim Laufer verabschie­den die langjährig­e Wirtin des „Ludwigia“-Vereinshei­ms, Hildegard Schräpel.

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