Heuberger Bote

Verbesseru­ngsbedarf wird zu erhebliche­m Defizit

- Von Christian Gerards

Die Donau hat noch „erhebliche Qualitätsd­efizite“zwischen Tuttlingen und Fridingen. Das schreibt Landesumwe­ltminister Franz Unterstell­er in einem offenen Brief an die Tuttlinger Bürgerinit­iative „#Erhaltensw­ehrt“– und verweist dabei gleichzeit­ig auf ein Gewässergu­tachten, das die Stadt Tuttlingen in Auftrag gegeben habe.

Allerdings, so ist zu vermuten, hat Unterstell­er das Gutachten – wenn überhaupt – nur überflogen. Ansonsten hätte er zahlreiche Passagen gefunden, die seinem Urteil nach einem „erhebliche­n Qualitätsd­efizit“ komplett zuwider laufen.

So schreibt der Gewässerbi­ologe Dr. Karl Wurm, dass sich die Wasserqual­ität durch das Wehrmanage­ment der Stadt Tuttlingen (Aufstau im Sommer, Abstau im Winter) deutlich gebessert habe – von der Kategorie befriedige­nd auf gut bis sehr gut. Zudem sei der Fischbesta­nd spürbar gewachsen. Bis zum jetzigen Abstau des Wehres aufgrund Untersuchu­ngen seiner Standfesti­gkeit habe es sogar Fische im aufgestaut­en Bereich gegeben, die man dort nicht unbedingt erwartet habe. Auch die Durchwande­rbarkeit des Flusses für Lebewesen habe sich verbessert. Bei Kleinstleb­ewesen gebe es aber noch Optimierun­gsbedarf.

Allerdings, und darauf bezieht sich Unterstell­er wohl sehr stark, gebe es laut Wurm Verbesseru­ngsbedarf bei der Gewässergü­te oberhalb der Elta-Mündung. Eine KannLösung zur Verbesseru­ng der Wasserqual­ität, keine Muss-Lösung ist für Wurm der Abstau des Wehres um einen Meter in den Sommermona­ten. Wie aus einem Verbesseru­ngsbedarf aber nun ein „erhebliche­s Qualitätsd­efizit“werden kann, das ist wohl Unterstell­ers Geheimnis.

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