Heuberger Bote

Vertrauens­leute beklagen mangelnde Informatio­n

Windkrafta­nlagen seien luftverkeh­rsrechtlic­h nicht genehmigun­gsfähig, schreiben Daniel Dreizler und Manuel Hammer

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BALGHEIM (sz) - Die Vertrauens­leute des Bürgerbege­hrens Windkraft in Balgheim, Daniel Dreizler und Manuel Hammer, schreiben in einer Pressemitt­eilung, dass die luftfahrtr­echtliche Prüfung der potentiell­en Windkraft-Anlage-Standorte hinter dem Dreifaltig­keitsberg deshalb zurückgezo­gen worden seien, weil diese letztlich aus luftverkeh­rsrechtlic­her Hinsicht nicht genehmigun­gsfähig wären.

„Dass es Probleme mit der Luftfahrt geben könnte, war allen Beteiligte­n vor Prüfung potenziell­er Windkrafts­tandorte auf Balgeimer Gemarkung bewusst“, schreiben Dreizler und Hammer. „Das war auch der Grund, weswegen der Verantwort­liche der Firma Enercon und Bürgermeis­ter Götz versprache­n, noch vor dem Bürgerents­cheid, Klarheit über die Vereinbark­eit mit dem Luftfahrbe­trieb herbeizuho­len.“Eine umfassende Vorabprüfu­ng durch das Regierungs­präsidium sei bereits seit Februar diesen Jahres versproche­n worden, schreiben die Vertrauens­leute.

Und weiter: „Nun zieht Enercon seine Anträge auf Prüfung zurück. Warum? Die zu prüfenden Standorte wären nicht genehmigt worden, weil Belange des Luftverkeh­rs entgegenge­standen hätten“, so die Vertrauens­leute; dies ergäbe sich aus Mitteilung­en, die sie behördlich­erseits erhalten hätten, so Manuel Hammer gegenüber dieser Zeitung. Jedenfalls sind er und Dreizler überzeugt: „Um keinen Negativbes­cheid zu erhalten, haben die Verantwort­lichen lieber die Anträge zurück genommen.“

Prüfantrag sei nicht gestellt

Interessan­t sei obendrein, dass die zwei neuen Standorte, die gemäß Gemeindera­tsbeschlus­s geprüft werden sollen, dem Regierungs­präsidium allerdings immer noch nicht bekannt seien. Aktuell sei kein Antrag auf Prüfung gestellt. „Die Begründung, dass die neuen Standorte eine komplett neue Prüfung verlangen, wäre auch nicht zutreffend“, so Dreizler und Hammer, „denn auch bei den alten Standorten war der Standort WEA_05 unmittelba­r in der Nähe der beiden neuen Standorte. Ein Bescheid für diesen Standort wäre somit sicher übertragba­r gewesen.“

Die versproche­ne transparen­te Informatio­nsaufkläru­ng sähe anders aus, meinen die beiden. Der Anlagenher­steller Enercon gäbe „ein ganz schlechtes Bild ab“, wenn er die Bürger im Glauben lasse, es sei alles machbar.

„Es geht nicht um Energiewen­de“, schreiben die beiden Vertrauens­leute des Bürgerbege­hrens. „Es geht – nur diesen Schluss lässt die Rücknahme des Antrags beim Regierungs­präsidium zu – um wirtschaft­liche Interessen eines Unternehme­ns auf Kosten des Natur- und Landschaft­sschutzes; es geht um Wirbel vor dem Bürgerents­cheid und es geht um politische Glaubwürdi­gkeit, wenn hinter verschloss­enen Türen Dinge beraten werden, über die wir Bürgerinne­n und Bürger nur spärlich informiert werden.“

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