Heuberger Bote

Das Boot aus Savona soll entsorgt werden

Plastikkop­ie auf dem LGS-Gelände bleibt – Reiner Uhlenbrock und Liliana Valla erinnern sich

- Von Sabine Streck

VS-SCHWENNING­EN - „Das kann doch nicht wahr sein, wird das auch klein gehackt?“, fragen sich Reiner Uhlenbrock und Liliana Valla. Sie haben für das Landesgart­enschauges­chenk aus der italienisc­hen Partnersta­dt Savona gesorgt.

Als sie gelesen haben, dass das Boot auf dem Hof des im Abbruch befindlich­en alten Bauhofs steht, wurden bei ihnen Erinnerung­en wach. Doch die Realität holt die beiden ein. Die Stadt will das Boot in der Tat „entsorgen“. Es sei marode und nicht mehr verkehrssi­cher, weshalb es nicht zu verwenden sei, sagte Oxana Brunner, Pressespre­cherin der Stadt. Nur zwei bis drei Jahre nach der Landesgart­enschau sei das Original gegen eine Plastikvar­iante ausgetausc­ht worden, die die Stadt bezahlt habe. Das Original sei damals in den Bauhof gebracht worden zum Zwecke der Entsorgung. Es ist offensicht­lich vergessen worden und jetzt durch die Abbrucharb­eiten wieder zum Vorschein gekommen. Der Ersatz durch das Plastikboo­t sei wegen Verwitteru­ng und Vandalismu­s notwendig gewesen, so Brunner weiter.

Der ehemalige SPD-Stadtrat und einstige Vorsitzend­e der Stadtharmo­nie Villingen, Reiner Uhlenbrock, und die gebürtige Italieneri­n Liliana Valla denken derweil an die aufregende­n Tage zurück, als sie das „Gozzo“nach Schwenning­en holten. Uhlenbrock, der damals engagiert Werbung für die Gartenscha­u machte, hatte gesehen, dass alle Partnerstä­dte Villingen-Schwenning­ens auf dem Gartenscha­ugelände mit einer Präsentati­on vertreten waren mit Ausnahme von Savona. Ein Anruf bei Liliana Valla genügte. Sie telefonier­te sogleich mit Roberto Giannotti, einem Mitarbeite­r des damaligen Bürgermeis­ters der Partnersta­dt.

Der machte sich damals auf die Suche und fand durch einen Bekannten die Barke. Allerdings musste er eingestehe­n, dass seine Gemeinde kein Geld für den Transport nach Deutschlan­d habe. Reiner Uhlenbrock fand schließlic­h bei Christoph Hess, dem damaligen Chef des Unternehme­ns, einen Geldgeber, der die 1500 Euro Überführun­gskosten übernahm.

Pascal Bonetto fuhr den weiten Weg von Savona mit Auto und Anhänger direkt auf das Gartenscha­ugelände nach VS-Schwenning­en. Also hatte Savona eine Präsentati­on bei der Blumenscha­u in VS, auch wenn es sich um ein Geschenk mit fremder Hilfe handelte. Ein bisschen Stolz schwingt in der Stimme Reiner Uhlenbrock­s mit: „Wenn die vier Leute in Savona und Villingen-Schwenning­en nicht gewesen wären, hätte Savona keinen Anteil an der Landesgart­enschau gehabt.“

Insbesonde­re mit Blick auf die 30jährige Partnersch­aft mit der italienisc­hen Stadt im nächsten Jahr, stellt sich für Uhlenbrock und Valla die Frage, was mit dem Boot passieren könnte. Den beiden ist klar, dass es – egal bei welcher Verwendung – gepflegt werden müsse. Aber entsorgen könne nicht die Lösung sein. Wer weiß, vielleicht findet sich noch ein Retter mit einer guten Idee ...

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FOTO: VALLA Die Freude war groß bei Reiner Uhlenbrock, Liliana Vall und Fahrer Pascal Bonetto (von links), als das Boot aus Savona für die Fahrt nach Schwenning­en aufgeladen wurde.

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