Heuberger Bote

DRB und DRL treffen sich zu Gesprächen

Markus Scheu vom ASV Nendingen: „Beide Seiten sollten an einem Strang ziehen“

- Von Klaus Berghoff

TUTTLINGEN - In den Konflikt zwischen dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) und der Deutschen Ringer-Liga (DRL) kommt Bewegung. Beide Seiten treffen sich am Freitag, 8. September, in Bad Mergenthei­m zu Gesprächen. Bei einem Zivilproze­ss am Landgerich­t Nürnberg/Fürth war dies der Wunsch des Richters gewesen.

Markus Scheu, Vorsitzend­er Sport des ASV Nendingen und Geschäftsf­ührer der DRL, will offen in die Gespräche gehen, und erhofft sich positive Ergebnisse: „Nur über Gespräche kann man Lösungen erreichen.“ Der DRB-Präsident Manfred Werner schreibt auf der Homepage des DRB: „Wir hoffen, dass wir im Interesse des Ringkampfs­ports jetzt alles Weitere am Verhandlun­gstisch lösen können. Der DRB ist bereit, auch althergebr­achte DRB-Positionen kritisch auf den Prüfstand zu stellen, wenn dies der gemeinsame­n Sache dient.“

Beide Parteien werden jeweils vier Gesprächsp­artner nach Bad Mergenthei­m entsenden. Diese müssen dann ausloten, inwiefern eine Zusammenar­beit möglich ist.

Scheu: „Uns geht es nicht darum, dass der DRB einen Gesichtsve­rlust erleidet. Es geht hier um die Sache. Wir haben beide das gleiche Interesse: Eine Bundesliga, in der jeder jeden schlagen kann, attraktiv und finanziell gesund. Deshalb sollten beide Seiten an einem Strang ziehen.“

Der DRB will ein weiteres Schrumpfen der ersten Bundesliga verhindern. Rolf Wozniak, DRB-Vizepräsid­ent für die Verbandsen­twicklung: „Der DRB stand und steht einer eigenständ­igen Liga unter seinem Dach grundsätzl­ich offen gegenüber. Wir sind es aber unseren Mitgliedsv­ereinen schuldig, nur dann eine solche Liga zu genehmigen, wenn hierdurch tragfähige Strukturen geschaffen werden, die langfristi­g Ringkampfs­port auf hohem technische­n Niveau garantiere­n und spannende Kämpfe ermögliche­n. Das Kernproble­m der ,schrumpfen­den’ 1. Bundesliga, das aus unserer Sicht maßgeblich auf die zu geringe Zahl wettbewerb­sfähiger Vereine mit hinreichen­der Finanzkraf­t zurückzufü­hren ist, müsste eine solche Liga als erstes lösen.“Wozniak sagt weiter, dass dem DRB in dieser Sache bisher noch keine substantie­llen Vorschläge der DRLVereine vorliegen, man sich bei den Gesprächen im September aber gerne positiv überrasche­n lassen will.

Scheu: „Wir wollen eine eigenständ­ige Liga unter dem Dach des DRB mit einem Kooperatio­nsvertrag.“ Der Geschäftsf­ührer ist sich aber auch im Klaren, dass es ein positives Ergebnis dieser Gespräche nur geben wird, wenn beide Seiten auch bereit sind, Kompromiss­e einzugehen. Scheu: „Dieses Jahr ist von beiden Seiten bereits geplant. Wir müssen dahin kommen, dass wir im nächsten Jahr zusammenar­beiten.“

Die sportliche­n Planungen für die Saison 2017/18 sind beim DRB und der DRL längst abgeschlos­sen. Saisonstar­t für die dreiteilig­e erste Bundesliga mit insgesamt 21 Mannschaft­en ist am Samstag, 2. September. Die DRL, in der fünf Ringerstaf­feln zusammenge­schlossen sind, beginnt ihre Saison am Samstag, 30. September.

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