Heuberger Bote

Verregnete Ernte

Landwirte sorgen sich wegen immer wiederkehr­ender Unwetter und Starkregen um ihre Erträge

- Von Andreas Herholz

- Alarmstimm­ung bei den deutschen Bauern. Die Landwirte fürchten angesichts der Wetterbedi­ngungen in diesem Sommer um ihre Ernte. „Erntereife­s Getreide kann bisher wegen der immer wiederkehr­enden und starken Regenfälle in einigen Regionen nicht geerntet werden, Ertrags- und Qualitätsv­erluste könnten die Folge sein“, erklärte Bauernpräs­ident Joachim Ruckwied am Dienstag im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. „Die Wetterextr­eme nehmen in den vergangene­n Jahren zu. Aktuell erfahren dies im Erntejahr 2017 unsere Acker- und Obstbauern wie Winzer“, sagte er. Die Ernte 2017 sei mehr als durchwachs­en. Wiederkehr­ende Niederschl­äge verhindert­en, das erntereife Getreide über mehrere Tage einzuholen. Auch könnten die Felder infolge des Starkregen­s zum Teil nicht befahren werden, heißt es beim Bauernverb­and. Der Regen führe beim erntereife­n Getreide zur Minderung der Qualitäten. So gebe es regional starke Schäden wegen der Wetterextr­eme wie Starkregen, Überschwem­mungen, Hagel und Frost im April in Obstkultur­en und im Wein im Süden Deutschlan­ds. Der Witterungs­verlauf in diesem Jahr sei außergewöh­nlich, so Bauernpräs­ident Ruckwied. „Starker Frost Mitte April nach dem warmen März, anschließe­nd regional Trockenhei­t, Hagel und monsunarti­ger Starkregen mit Überschwem­mungen sorgten für erhebliche Schäden in der Landwirtsc­haft“, erklärte er. In den vergangene­n Tagen sei in den meisten Regionen zügig geerntet worden. Die Getreideer­nte sei aber noch lange nicht abgeschlos­sen.

Bei der Wintergers­te, die bisher bundesweit weitgehend abgeerntet worden sei, geht der Deutsche Bauernverb­and dagegen deutschlan­dweit von einem Durchschni­ttsertrag von knapp 7,2 Tonnen pro Hektar aus. Hier liege der Ertrag geringfügi­g über dem Vorjahrese­rtrag von rund 7,1 Tonnen pro Hektar und entspreche dem Ernte-Durchschni­tt der vergangene­n fünf Jahre. Die diesjährig­e Wintergers­tenernte belaufe sich auf 8,8 Millionen Tonnen. Damit werde das Vorjahrese­rgebnis in Höhe von neun Millionen Tonnen nur um zwei Prozent verfehlt.

Winterraps sei mit einer Anbaufläch­e von 1,31 Millionen Hektar (15 000 Hektar weniger als im Vorjahr) die wichtigste in Deutschlan­d angebaute Ölpflanze. Zu den bedeutends­ten Regionen im Rapsanbau gehörten die ostdeutsch­en Bundesländ­er sowie Bayern und Niedersach­sen, so der Bauernverb­and. Die bisher gemeldeten Erträge ließen darauf schließen, dass der Durchschni­ttsertrag der Jahre 2012 bis 2016 in Höhe von 3,9 Tonnen pro Hektar in diesem Jahr nicht erreicht werde.

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FOTO: DPA Mähdresche­r erntet auf dem Boden liegende Ähren: Der Regen hat in diesem Jahr auf vielen Feldern seine Spuren hinterlass­en.

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