Eigenes Gutachten soll Argumente liefern
Geisingen hofft weiter auf besseren Lärmschutz an der Autobahn
- Die Stadt Geisingen will ein eigenes Gutachten über die Qualität der Lärmschutzwände an der A 81 im Bereich Geisingen und Kirchen-Hausen in Auftrag geben. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung Ende Juli auf Antrag der CDU-Fraktion beschlossen, wie Bürgermeister Walter Hengstler bei einem Besuch von FDP-Bundestagskandidat Marcel Aulila berichtete. Das Gutachten soll der Stadt zusätzliche Argumente in ihrem Kampf um einen deutlich verbesserten Lärmschutz bieten – durch Tempo 100 als Sofortmaßnahme und durch neue Lärmschutzwände.
Seit Jahren schon kämpft Geisingen um mehr Lärmschutz an der Autobahn. Vor allem die Lärmspitzen von Fahrzeugen, die viel schneller als mit der Richtgeschwindigkeit von 130 Stundenkilometern unterwegs sind, belasteten die Anwohner in Geisingen und Kirchen-Hausen, sagte Hengstler.
Er könne die Auskunft der Straßenbauverwaltung nicht nachvollziehen, dass ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern keine nennenswerte Verbessung zur aktuellen Situation bringe. Aktuell gebe es zwar vor und hinter Geisingen Tempobeschränkungen – wegen angeblicher Fahrbahnschäden –, das Stadtgebiet sei unverständlicherweise ausgeklammert worden. Überall im Land, so der Bürgermeister, gebe es Geschwindigkeitsreduzierungen mit dem Zusatz Lärmschutz. Warum das vor Ort nicht möglich sei, erschließe sich ihm nicht. Dass die Richtgeschwindigkeit bei 130 Stundenkilometern liege, sei völlig unerheblich, da sich daran in der Wirklichkeit kaum jemand orientiere.
Der Gemeinderat beschloss, nun selbst ein Gutachten über den Zustand der Lärmschutzwände und mögliche Verbesserungen in Auftrag zu geben. Den Vorschlag der CDUFraktion, notfalls auf eigene Kosten eine neue und leistungsfähigere Lärmschutzwand zu installieren, wurde dagegen abgelehnt. Beim Bau der Wand auf Höhe der Kernstadt hatte die Stadt schon eine sogenannte Ablöse an den Bund gezahlt – ihr Anteil, wenn einst eine Erneuerung ansteht. Auch beim Teilstück auf Höhe von Kirchen-Hausen war eine Ablöse fällig geworden, zusätzlich hatte sich Geisingen an den Baukosten beteiligt.
Der Gemeinderat hat außerdem beschlossen, eine Arbeitsgruppe zum Thema Lärmschutz zu bilden, teilt die Stadt im Gemeindeblatt mit. Dazu, welches Ziel diese Arbeitsgruppe verfolgen soll und wer ihr angehören wird, gab es noch keine Informationen.