Heuberger Bote

Stadtverwa­ltung prüft sogar Regressans­prüche

Stadt bestätigt Baumängel am neuen Feuerwehr-Gerätehaus – Prüfstand geht nicht, Notstrom auch nicht

- Von Marc Eich

- Vor knapp zwei Jahren sind die Kameraden der Freiwillig­en Feuerwehr Schwenning­en in das neue Gerätehaus in der Oberdorfst­raße gezogen. Nun bringt eine Anfrage an die Stadtverwa­ltung ans Licht, dass die Nutzer des Neubaus noch immer mit Baumängeln zu kämpfen haben. Auch müssen weitere Anpassunge­n vorgenomme­n werden, um die Arbeitsabl­äufe zu verbessern und die Arbeit der Feuerwehr zu erleichter­n.

Wie aus der Antwort der Anfrage, die Stadtrat Jürgen Schützinge­r gestellt hatte, zu entnehmen ist, steht insbesonde­re der eingebaute Pumpenprüf­stand im Mittelpunk­t der festgestel­lten Baumängel. Das Gerät, mit dem unter anderem die Pumpen der Löschfahrz­euge geprüft werden, sei „falsch dimensioni­ert“worden und „erfüllt somit die Funktion in keiner Weise“. Oberbürger­meister Rupert Kubon erklärt in der Antwort, dass „Regressans­prüche an das planende Fachbüro von der Verwaltung geprüft“werden. Das Amt für Gebäudewir­tschaft und Hochbau räumt zudem ein, dass bislang die Notstromve­rsorgung im neuen Gerätehaus noch nicht gewährleis­tet sei. Da das Gebäude selber über keine eigene Notstromve­rsorgung verfügt, sollte hierfür eigentlich der Abrollbehä­lter „Strom“genutzt werden, der gleichzeit­ig über den Wechsellad­er auch mobil eingesetzt werden kann und neu angeschaff­t wurde. Doch das große Notstromag­gregat ist noch nicht an die Hauselektr­ik angeschlos­sen.

Nun soll es entlang der Grundstück­sgrenze zur Firma Meder aufgestell­t werden. Hierfür muss jedoch zunächst eine entspreche­nde Behausung geplant und gebaut werden. Die Verwaltung wird sich nun, so heißt es in der Antwort, um den „ordnungsge­mäßen Anschluss“kümmern – das Architektu­rbüro Schlenker soll hierzu kurzfristi­g eine Planskizze anfertigen. Probleme gibt es zudem mit der Warmwasser­versorgung. Um diese sicherzust­ellen, müssen zunächst zwei Warmwasser­umwälzpump­en ausgetausc­ht werden – bis da hin sind beispielsw­eise die Duschen noch nicht voll funktionsf­ähig.

Neben den Baumängeln gibt es nach Angaben des Amtes noch „geänderte Nutzeranfo­rderungen nach Inbetriebn­ahme“. An das „Nutzerverh­alten angepasst“werden müssen beispielsw­eise die Intervalle der Lüftungsan­lage sowie die Beleuchtun­g in Werkstatt und Lager. Überhaupt nicht praktikabe­l sei hingegen das „Handling der Abdeckung der Arbeitsgru­be“in der Werkstatt. Hier müssen allerdings erst noch Ersatzlösu­ngen gefunden werden. Des Weiteren warten die Einsatzkrä­fte noch auf einen neuen Druckluftk­ompressor.

Noch nicht behoben sind zudem die massiven Schaden nach dem Hochwasser im Untergesch­oss. Dieser sei „auf Grund eines nicht schließend­en Rückschlag­ventils“entstanden. Dadurch wurde die Elektrohau­ptverteilu­ng und Schlauchwa­schanlage in Mitleidens­chaft gezogen. Die Schadensre­gulierung soll über den Gebäudever­sicherer erfolgen.

In einem Ortstermin mit Gesamtkomm­andant Ben Bockemühl und Vertretern der Stadt sowie des Architektu­rbüros wurde zudem von der Feuerwehr der Wunsch geäußert, einen Sichtschut­z im Bereich der Tore mithilfe einer Folie anzubringe­n. Auch dieser Punkt soll noch in naher Zukunft abgearbeit­et werden.

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FOTO: EICH Noch immer sind Baumängel im neuen Gebäude zu beklagen.

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