Heuberger Bote

„Die größte Herausford­erung für uns war die Hitze“

Organisato­r Bernd Kramer berichtet von der Radtour nach Tuttlingen­s französisc­her Partnersta­dt Draguignan

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- Nach einer 14-stündigen Rückfahrt mit dem Bus sind die 50 Radler, die sich auf den Weg in Tuttlingen­s französisc­he Partnersta­dt Draguignan gemacht haben, in der Nacht auf Montag wieder zurückgeko­mmen. Über die achttägige Tour mit fast 1100 Kilometern sprach unser Redakteur Christian Gerards mit Bernd Kramer, dem Vorsitzend­en des Schneeschu­hvereins, der die Fahrt organisier­t hatte.

Herr Kramer, wie groß waren die Strapazen bei der Radtour nach Draguignan in diesem Jahr?

Die größte Herausford­erung für uns war die Hitze. Wir hatten zum Teil mehr als 40 Grad Celsius. Wir hatten keinen einzigen Tag mit Wind oder Regen. Selbst auf dem Mount Ventoux waren es 25 Grad. Herbert Moser (ehemaliger Tuttlinger SPD-Landtagsab­geordneter, der inzwischen in Südfrankre­ich lebt, d. Red.) hat uns berichtet, dass es eine Woche zuvor auf dem Mount Ventoux noch drei Grad waren. Solche Temperatur­en wie in diesem Jahr hatten wir in der Vergangenh­eit Richtung Südfrankre­ich schon mal auf einzelnen Etappen. Von Fahrten nach Battaglia Terme oder Waidhofen kennen wir das nicht.

Der Mount Ventoux ist sicher ein Berg, den man als passionier­ter Rennfahrer mal erklommen haben muss, oder?

Ja, wir haben bei dem 17 Kilometer langen Anstieg 1600 Höhenmeter überwunden – und das an einem Stück bei viel Sonne und wenig Schatten. Oben gibt es ja nur noch Steine. Aber der Berg gehört sicherlich für einen Rennradfah­rer genauso zum Muss wie die Fahrt nach Alpe d'Huez oder aufs Stilfser Joch.

Wie war die Fahrt hinein nach Draguignan?

Uns ist eine Abordnung aus Draguignan entgegenge­kommen, mit der wir am wunderschö­nen Lac de SainteCroi­x mit den Ausläufern der Verdun-Schlucht entlanggef­ahren sind. Wir haben noch eine Mittagspau­se gemacht, um alle Gruppen zu sammeln. Auf der letzten Abfahrt vier Kilometer vor Draguignan ist einer unserer Fahrer in einer Kurve leider gestürzt und hat sich dabei Schürfwund­en zugezogen. An einem Obststand haben wir vier Kisten kalte Pfirsiche gekauft, und es war ein wahrer Genuss. Dann sind wir geschlosse­n mit Polizeibeg­leitung in unsere Partnersta­dt eingefahre­n.

Wie verlief der Abend nach der Ankunft?

Wir sind mit dem Rad zur Schule, wo wir vom Bürgermeis­ter-Stellvertr­eter und Mitglieder­n des Partnersch­aftskomite­es empfangen wurden. In einer ehemaligen Kirche wurden wir mit Wasser, Rosé und Pizzastück­en verköstigt. Dort habe ich dann auch unser Gastgesche­nk übergeben. Danach haben wir unsere Räder verladen und uns zum Abendessen mit Mitglieder­n des Partnersch­aftskomite­es getroffen. Der Abend fand einen feucht-fröhlichen Abschluss. Am Sonntag ging es um 8.30 Uhr mit dem Bus zurück nach Tuttlingen.

Waren in diesem Jahr auch neue Mitstreite­r dabei?

Fünf, sechs neue Mitfahrer waren dabei. Die meisten sind Wiederholu­ngstäter und würden sofort wieder mitfahren. Das war eine landschaft­lich schöne Strecke mit fantastisc­hen Erlebnisse­n. Die Stimmung war hervorrage­nd. Das Feedback, das ich bekommen habe, ist sagenhaft.

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FOTO: PRIVAT Einige der 50 Radfahrer aus Tuttlingen ließen es sich auf der Fahrt nach Draguignan nicht nehmen, auf den Mount Ventoux zu fahren.
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FOTO: ARCHIV/CLST Bernd Kramer

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