Heuberger Bote

Die aktuelle K-Frage

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Zum Kommentar „Kuhhandel und schlimmer“vom 26. Juli über die Verknüpfun­g der Frage der Boxer-Trainingsr­äume mit dem Bau von Sozialwohn­ungen. Das also macht normalerwe­ise Politik aus: „Gibst du mir, dann gebe ich dir“! Es ist schon erstaunlic­h, wie deutlich sich der Bürgermeis­ter in der Sitzung vom 24.07.2017 geoutet hat. Jetzt endlich wissen wir, wie Politik funktionie­rt und wie sich Kompromiss von dem bösen Wort Korruption abgrenzt.

Schon nach Machiavell­i ist Politik die Summe der Mittel, die nötig sind, um an die Macht zu kommen und sich an der Macht zu halten und um von der Macht den nützlichst­en Gebrauch zu machen. Der Politikbeg­riff mag also durchaus auch konsensbez­ogen sein. Aber: Wem außer dem gesellscha­ftlichen Gemeinwohl soll der nützlichst­e Gebrauch der Macht zugute kommen?

Geht es in diesem Sinne beim Thema Trainingsr­äume für Boxer und Unterbring­ung von Flüchtling­en in Spaichinge­n tatsächlic­h um die politische Korrekthei­t (das „PK“laut Stellungna­hme der Freien Wähler vom 28.07.2017) und lässt sich beides „politisch korrekt“trennen und als Kompromiss verkaufen? Es stellt sich mehr denn je die drängende Frage, ob nicht doch ein Kuhhandel dahinter steckt. – Es ist doch auffallend, wie sehr gerade die Fraktionsv­orsitzende­n der Freien Wähler und der FDP bemüht sind, ein angebliche politische Korrekthei­t nachträgli­ch herzustell­en und die K-Frage auf die Boxer zu reduzieren. Den Tiefschlag als Ursache für die ganze Misere um die Boxer hat ja der Vorsitzend­e der CDU-Fraktion, zugleich SVS-Vorsitzend­er, gesetzt. So einfach ist das. So kann man trefflich vom Problem ablenken. Selbst wenn es nur um die Boxer ginge, stünde einem politische­n korrekten Kompromiss doch allein schon der Ausschluss bestimmter Fraktionen bei der Kompromiss­suche entgegen.

Mit der Fraktion/Wählervere­inigung von Pro Spaichinge­n verbindet mich der dringende Wunsch, nach einer baldigen Öffentlich­machung der Diskussion über den Bau von Flüchtling­swohnungen in der Anschlussu­nterbringu­ng, damit die KFrage geklärt werden kann.

Was also haben die Anschlussu­nterbringu­ng von Flüchtling­en und Trainingsr­äume für die Spaichinge­r SVS Boxer miteinande­r zu tun? Diese Frage wurde von „der „Redakteuri­n“im Heuberger Bote am 26.07.2017 zu Recht gestellt.

Hans-Otto Müller, Spaichinge­n

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