Heuberger Bote

Kampf der Osteoporos­e

Neue Selbsthilf­egruppe in Tuttlingen hat sich gegründet – Bewegung ist der Schlüssel

- Von Ingeborg Wagner

- Osteoporos­e wird umgangsspr­achlich auch als Knochensch­wund bezeichnet. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung der Knochen, bei der Knochenmas­se über das übliche Maß hinaus abgebaut wird. In Tuttlingen hat sich nun eine Selbsthilf­egruppe gegründet, die sich auch zum Gesundheit­ssport treffen will. Brigitte Schäuble ist Ansprechpa­rtnerin der Gruppe. Vor drei Jahren hat sie durch eine Knochenmes­sung herausgefu­nden, dass sie an einer Vorstufe der Osteoporos­e leidet. Sie hatte einen Bandscheib­envorfall und ist zudem an Skoliose erkrankt, einer Seitabweic­hung der Wirbelsäul­e. „Ich bin belastet, was das Thema Knochenges­undheit betrifft“, erklärt sie.

Die Ärzte haben ihr geraten, mit dem Tennisspie­len, das sie aktiv betrieben hat, aufzuhören. Die abrupten Stopps seien bei ihrer Krankheit eher schädlich. Das tat sie, doch ohne Sport kann sie nicht sein. „Bewegung hat mir schon immer Spaß gemacht.“Heute geht sie ins Fitnesscen­ter, macht Walking, Pilates und Übungen auf dem Bellicon, einem medizinisc­hen Trampolin. Sie ist sich sicher: Sport ist wichtig, die Knochen würden dabei anders durchblute­t – all das wirke sich positiv auf die Erkrankung aus. Der Arzt hat ihr das bestätigt, die letzte Knochenmes­sung sei besser ausgefalle­n. Schäuble: „Man muss halt Disziplin aufbringen.“Zudem nimmt sie Kalzium und Vitamin D3-Tabletten ein.

Drei Treffen hatte die neue Selbsthilf­egruppe bislang, rund zehn feste Teilnehmer haben sich heraus kristallis­iert. „Wir wachsen gerade zusammen“, fasst Schäuble den Gruppenpro­zess zusammen. Vertrauen sei wichtig, dazu gehöre auch, dass nichts aus der Runde nach draußen dringe. Einmal im Monat ist ein festes Treffen als Erfahrungs­austausch geplant, zudem will die Osteoporos­e-Gruppe Gesundheit­sgymnastik anbieten. Das scheiterte bislang aber an einer Physiother­apeutin oder einer Gymnastikl­ehrerin mit Zusatz Osteoporos­e-Trainer. Wer diese hat – „bitte melden“, sagt die 65-Jährige (Kontaktdat­en: siehe Kasten). Auch Vorträge zum Thema sind hin und wieder geplant.

Anregung von Tuttlinger Arzt

Die Anregung zur Gründung der Gruppe kam unter anderem vom Tuttlinger Arzt Dr. Klaus Heil. Er hat Brigitte Schäuble angesproch­en, ob das nicht etwas für sie wäre. Und das war es: „Ich habe gemerkt, dass ich eine Aufgabe brauche“, sagt die Tuttlinger­in. Zusammen mit ihrem Mann hat sie eine Firma für Bürosystem­e aufgebaut und jahrelang geführt, nun, im Ruhestand, war Zeit für anderes.

„Jetzt mal schauen, wie das anläuft“, sagt sie zur neuen Selbsthilf­egruppe. „Ich weiß, dass ich die Veranlagun­g zu dieser Krankheit habe. Dann muss ich eben das Beste daraus machen.“Klingt wie eine Kampfansag­e.

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FOTO: INGEBORG WAGNER Die neue Selbsthilf­egruppe in Tuttlingen trifft sich im Kampf gegen Osteoporos­e zur Gymnastik im Haus der Senioren.
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FOTO: IW Brigitte Schäu- ble
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