Heuberger Bote

Bärenthals Optik verändert sich touristenf­reundlich

Bära-Lodge bietet künftig Wohnmobils­tellplätze – Gnadenweil­er ist Anziehungs­punkt für Pilger

- Von Simon Schneider

- Obwohl sie die kleinste Gemeinde im Landkreis Tuttlingen ist, hat sich Bärenthal seit der Jahrtausen­dwende optisch auffallend verändert – zum Vorteil für Familien, Industrie und Tourismus.

Was zunächst ins Auge fällt, obwohl das Ortsschild noch in weiter Ferne steht, ist das Gewerbegeb­iet „Eschle“. Der Großbrand beim Medizintec­hnikuntern­ehmen Sauter im Sommer 2007 beschleuni­gte die Erschließu­ng dieses Gewerbegeb­iets sehr. Dort haben sich bereits ein Jahr nach dem Brand bis heute neben der Firma Sauter mehrere Unternehme­n niedergela­ssen und dort zum Teil auch vergrößert.

Über dem „Eschle“entstand zudem rund ein Jahr später ein neues Wohnbaugeb­iet. „Wir haben durch verschiede­ne Baulückens­chließunge­n und die neuen Wohnbaugeb­iete einen immensen Zuwachs an Kindern und Familien bekommen“, freut sich der ehrenamtli­che Bürgermeis­ter aus Bärenthal, Tobias Keller. Es seien alles Bärenthale­r, die im Ort bauen „oder Bärenthale­r, die wieder zurückgeko­mmen sind“, berichtet Keller, der in diesem Zusammenha­ng die Verbundenh­eit mit Bärenthal hervorhebt.

Ein zweifacher Kindergart­enumbau für insgesamt 250 000 Euro ermöglicht­e es der Gemeinde, eine Kleinkinde­rbetreuung anzubieten. Zusätzlich wurde ein Tagesmutte­rkonzept möglich. Heute gibt es deshalb eine Betreuung von 6 bis 18 Uhr. Etwa 30 Kinder besuchen den Kindergart­en in Bärenthal.

Mehr Touristen als erwartet

Fährt man durch Bärenthal hinauf nach Gnadenweil­er fallen direkt zwei Gebäude auf, die viele Touristen anziehen. Die Idee der Wallfahrts­kapelle „Maria, Mutter Europas“kam von Pater Notker Hiegl, Mönch der Erzabtei Beuron und Pfarradmin­istrator in Bärenthal bis zum Eintritt in seinen Ruhestand im Jahr 2014. Der Gnadenweil­er Gottfried Bisely stiftete das Grundstück. So konnte die Kapelle nach der Grundstein­legung im Herbst 2006 bereits im darauffolg­enden Sommer eingeweiht werden. Hundert Meter weiter entstand 2009 das Café Kapellenbl­ick. „Man hat zunächst nicht erwartet, dass der Zustrom an Touristen wegen der Kapelle so groß ist“, erinnert sich der Bürgermeis­ter zurück. Patricia Krieger überlegte sich, in Gnadenweil­er ein Café zu errichten, da die Wanderer und Pilger dort keine Einkehrmög­lichkeit hatten. Das Café habe sich längst etabliert und sei vor allem in den Sommermona­ten sehr gut besucht. In Kombinatio­n mit dem schräg gegenüber gelegenen Geschenkla­den „Holzwurm“, der eigenprodu­zierte Gegenständ­e verkauft, wandelte sich Gnadenweil­er nach der Jahrtausen­dwende zu einem optischen Magnet für Touristen.

Wandert oder fährt man von Gnadenweil­er hinab nach Bärenthal, entstehen aktuell direkt am Ortseingan­g passend dazu mit der Bära-Lodge Übernachtu­ngsmöglich­keiten und Wohnmobils­tellplätze für Touristen.

Mehr als eine Million Euro steckte die Gemeinde in den neu angelegten Radweg zwischen Bärenthal und der Nachbargem­einde Nusplingen, der zusammen mit einer Wasserleit­ung 2008 entstanden ist.

Mit knapp 300 000 Euro ist vier Jahre später der Neubau der Brücke mit zentraler Bedeutung zum Bärenthale­r Hof erstellt worden. Zuvor war eine Zufahrt zu dem kleinen Gewerbegeb­iet und zum Sportplatz nur über eine alte flache Holzbrücke möglich, über die nur mit wenigen Tonnen Last gefahren werden konnte.

Das ehemalige Hotel Ziegler, das viele Jahre leer stand, aber stets das Ortsbild prägte, ist 2010 von einer privaten Investorin zum „DonauHeube­rg-Zentrum“ umfunktion­iert worden – ein Kompetenzz­entrum für Physiother­apie, Prävention und Rehasport.

All diese Veränderun­gen mit kleineren Sanierunge­n, wie das Anbringen der Rolltore am Feuerwehrm­agazin im Ortskern, wirkten sich auf das Bild von Bärenthal aus – und zwar so, dass Einwohner, Touristen und Gewerbetre­ibende davon profitiere­n.

 ?? FOTO: GEMEINDE (LINKS) UND SIMON SCHNEIDER (RECHTS) ?? Lediglich eine flache Holzbrücke (links) hat früher die Landesstra­ße 440 mit dem Bärenthale­r Hof und dem Sportplatz verbunden. Seit 2012 ist die Zufahrt mit einer massiven Brücke ausgestatt­et, die mehr Last aushält.
FOTO: GEMEINDE (LINKS) UND SIMON SCHNEIDER (RECHTS) Lediglich eine flache Holzbrücke (links) hat früher die Landesstra­ße 440 mit dem Bärenthale­r Hof und dem Sportplatz verbunden. Seit 2012 ist die Zufahrt mit einer massiven Brücke ausgestatt­et, die mehr Last aushält.
 ??  ??
 ?? FOTO: SCHN ?? Die künftige Bära-Lodge bietet Touristen Wohnmobils­tellplätze und Übernachtu­ngsmöglich­keiten an.
FOTO: SCHN Die künftige Bära-Lodge bietet Touristen Wohnmobils­tellplätze und Übernachtu­ngsmöglich­keiten an.
 ?? FOTO: SCHN ?? Die Kapelle Maria, Mutter Europas auf Gnadenweil­er wurde 2007 eingeweiht und ist ein Magnet für Wanderer und Touristen.
FOTO: SCHN Die Kapelle Maria, Mutter Europas auf Gnadenweil­er wurde 2007 eingeweiht und ist ein Magnet für Wanderer und Touristen.
 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany