Heuberger Bote

„Der Böse ist nicht Brüssel, sondern Unterstell­er“

SPD-Wahlkampf: Bei Stadtspazi­ergang mit Andreas Stoch ist überwiegen­d die Donau Gesprächst­hema

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(mih/cg) - „Der Herr Umweltmini­ster soll sich gefälligst hierher bewegen und sich der Diskussion stellen.“Das hat der Bundestags­kandidat der SPD für den Wahlkreis RottweilTu­ttlingen, Georg Sattler, bei einem Stadtspazi­ergang am Donnerstag mit SPD-Landtagsmi­tglied Andreas Stoch gefordert. Die Donau war das Thema mit dem größten Diskussion­sbedarf. Vor allem Umweltmini­ster Franz Unterstell­er (Bündnis 90/Grüne) wird scharf in die Kritik genommen. Auch der Name des Europamini­sters, Guido Wolf, wird ins Spiel gebracht. „Der Europamini­ster hat uns das Problem als Landrat eingebrock­t“, so Tuttlingen­s Bürgermeis­ter und SPDFraktio­nsvorsitze­nder im Kreistag, Willi Kamm. Wolf habe die Lawine ins Rollen gebracht, weil er auf die Umsetzung der Europäisch­en Wasserrahm­enrichtlin­ie gepocht und in letzter Konsequenz den Abbau des Wehres ins Spiel gebracht habe. Es wäre für Kamm besser gewesen, wenn Landkreis und Stadt eine gemeinsame Lösung erarbeitet hätten: „So viel politische­n Spielraum gibt es.“Auf den Umweltmini­ster schimpfen dagegen viele, die am Stadtspazi­ergang teilnehmen. Auch Stoch spart dabei nicht an Kritik. „Die wirklichen Probleme siehst du nur vor Ort.“Daher müsse man als Politiker raus aus dem Glaskasten in Stuttgart. Die Tuttlinger Donau sei längst in den überregion­alen Medien angekommen. „Das ist ein großes Thema. Vor allem emotional“, so Stoch. Für ihn sei es wichtig, sich nicht vor einen anderen parteilich­en Karren spannen zu lassen. Der Widerstand gehe durch die gesamte Bevölkerun­g und sei auch parteiüber­greifend. Zur Vorsicht mahnt Stoch die Spaziergän­ger, bei Schuldzuwe­isungen nach Brüssel an die EU. „Das unterstütz­t nur diejenigen, die Europa abschaffen wollen“, sagt er. Kamm unterstütz­t diese Meinung. „Die Bösen sitzen nicht in Brüssel, sondern in Stuttgart. Der Böse ist Unterstell­er.“Gefordert wird der Kompromiss. Denn das europäisch­e Gesetz, das hier greift, sei abstrakt und müsse einzeln betrachtet werden. „Es gibt da sicher Möglichkei­ten, auf Sie zuzugehen“, ist sich Stoch sicher.

 ?? FOTO: MICHAEL HÄUSSLER ?? Andreas Stoch (rechts), Vorsitzend­er der SPD-Landtagsfr­aktion, hört sich bei einem Stadtspazi­ergang mit Georg Sattler (Mitte), Willi Kamm (links) und Bürgern die Anliegen der Tuttlinger SPD an.
FOTO: MICHAEL HÄUSSLER Andreas Stoch (rechts), Vorsitzend­er der SPD-Landtagsfr­aktion, hört sich bei einem Stadtspazi­ergang mit Georg Sattler (Mitte), Willi Kamm (links) und Bürgern die Anliegen der Tuttlinger SPD an.
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