Egal, wer das ist
Aziz Simsek aus Laupheim boxt um internationalen Titel
(lin) - Namen? Muss Aziz Simsek nicht kennen. Nicht vorab wissen, wie der Gegner heißt: „Ich geh’“, sagt der 39-jährige Halbschwergewichtsboxer aus Laupheim, „in den Ring und box’. Egal, wer das ist.“Ohne jeden Anflug von Arroganz kommt das bei seinem Gegenüber an, eher beiläufig-selbstverständlich, selbstbewusst auch. Bisher ist Aziz Simsek prima damit gefahren, sein Ding zu machen, das Ding, das Trainer Gerd Drabsch für ihn ausgeklügelt hat. Acht von neun Profikämpfen hat er gewonnen (zwei weitere in seiner beruflich bedingten China-Zeit). Konsequenz dieser fast makellosen Bilanz: Am 7. Oktober boxt Aziz Simsek um den Internationalen Deutschen Meistertitel im Limit bis 79,378 Kilogramm nach Version der German Boxing Association.
Ort des Geschehens wird Vallendar nahe Koblenz sein, in der dortigen Stadt- und Kongresshalle bittet Promoter Detlef Loritz zur „Nacht der Champions“. Aus seinem FLP-Boxteam wird man von 19 Uhr an unter anderen Schwergewichtler Yakup Saglam und Cruisergewichtler Denis Ronert sehen, Faustkämpfer mit Reputation, mit Erfahrung.
Die bringt auch Aziz Simseks Widersacher mit: Chris Herrmann aus Bremen, 30 Jahre alt, in 37 Profikämpfen erprobt. 22 Siege, 14 Niederlagen und ein Unentschieden finden sich in seiner Bilanz. Gerd Drabsch würdigt das launig („Der ist kein Schlechter!“), zugleich forciert der Friedrichshafener Trainingsintensität und Qualität der Sparringspartner mit der ihm eigenen Akribie. Auf zehn Runden wird der Titelkampf angesetzt sein, acht Wochen sind es noch. Acht harte Wochen. Gerd Drabsch: „Die Leistung ist da, Aziz wird immer stärker. Der wird nicht müde.“
Hellwach bleiben ist hilfreich. Ganz egal, wie der Gegner heißt.