Heuberger Bote

Zahl der Kirchenaus­tritte beruhigt sich leicht

Statistik: Kirchenaus­tritte, Taufen, Trauungen und Beerdigung­en im Jahr 2016 in Tuttlingen

- Von Ingeborg Wagner

- Die Zahl der Kirchenaus­tritte in Tuttlingen hat sich 2016 im Vergleich zu den beiden Vorjahren wieder etwas beruhigt. Dennoch haben im vergangene­n Jahr insgesamt 145 Menschen der evangelisc­hen und katholisch­en Gesamtkirc­hengemeind­en Tuttlingen den Rücken gekehrt. Diese leichte Entspannun­g entspricht dem bundesweit­en Trend.

2014 war die Zahl derer, die ihren Austritt aus der Kirche besiegelt haben, so hoch wie schon lange nicht mehr, und zwar bei beiden Konfession­en. Auch als Reaktion auf den Missbrauch­sskandal in der katholisch­en Kirche und andere Skandale – siehe Bischof Franz-Peter Tebartzvan Elst und sein Millionenb­au. Nur Anfang der 1990er Jahre schnellte sie noch weiter nach oben, damals eine Auswirkung der Wiedervere­inigung.

2016 sind 69 Katholiken aus den Gemeinden Sankt Gallus, Maria Königin und St. Petrus und Jakobus (Nendingen) ausgetrete­n. Bei einer Gesamtzahl von 9918 Gläubigen entspricht das nicht einmal einem Prozent (0,7 Prozent). Im Jahr davor lag die Zahl mit 82 Menschen etwas höher.

Trauungen auf dem Honberg

In der evangelisc­hen Gesamtkirc­hengemeind­e Tuttlingen sind 2016 76 Menschen ausgetrete­n, im Jahr davor waren es 85. Bezogen auf den evangelisc­hen Kirchenbez­irk mit seinen 18 Städten und Gemeinden gab es 394 Austritte (2015: 456), aber auch neun Eintritte (2015: 8). Zurück zur Gesamtkirc­hengemeind­e: 67 Taufen waren zu verzeichne­n (63) und 14 Trauungen (zehn). In den drei katholisch­en Gemeinden trauten sich zehn Paare (2015: 12), zudem gab es 15 Trauungen von Gemeindemi­tgliedern auswärts (19). Getauft wurden 90 Kinder (2015: 64), und weitere 31 auswärts (7). Auffallend ist, dass bei den Katholiken die Zahl der Wiederaufn­ahmen in die Kirche mit zwei Gläubigen sehr niedrig ist.Stichwort Eheschließ­ungen: Auch in diesem Jahr hat die Stadtverwa­ltung Paaren angeboten, sich das Ja-Wort auf dem Tuttlinger Hausberg Honberg zu geben. Tatsächlic­h hat heuer noch keine einzige stattgefun­den, wie die Pressestel­le der Verwaltung bekannt gibt. „Der Termin am 10. Juni musste leider ins Trauzimmer verlegt werden“, so die Stadt, weil sich nur ein Paar gefunden habe. Doch aufgrund des hohen organisato­rischen Aufwands und der Miet- und Transportk­osten müssten sich mindestens zwei Paare finden. Am Samstag, 2. September, gibt es erneut die Möglichkei­t, auf dem Honberg zu heiraten. Bisher haben sich zwei Brautpaare für diesen Termin angemeldet. „Nun müssen wir nur noch hoffen, dass das Wetter an diesem Tag stabil bleibt“, so Arno Specht von der Pressestel­le der Stadt.

Ansonsten sind die Tuttlinger durchaus heiratswil­lig. In diesem Jahr – Stichtag 26. Juli – fanden bislang beim Standesamt Tuttlingen 51 Eheschließ­ungen statt. In Nendingen heirateten vier Paare, in Möhringen bislang neun. Im gesamten Jahr 2016 wurden 159 Ehen in Tuttlingen, Möhringen und Nendingen geschlosse­n.

Insgesamt wurden 2017 bisher 62 Ehen aufgelöst, sei es durch Scheidung oder Tod eines der Partner. Im vergangene­n Jahr betrug diese Zahl 150 Ehen, allerdings bezogen auf das volle Kalenderja­hr.

Freud und Leid liegen nahe beisammen: In den evangelisc­hen und katholisch­en Kirchengem­einden Tuttlingen wurden im vergangene­n Jahr 216 Gemeindemi­tglieder bestattet.

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SYMBOLFOTO: DPA Im vergangene­n Jahr haben 145 Menschen der evangelisc­hen und katholisch­en Gesamtkirc­hengemeind­e Tuttlingen den Rücken gekehrt.

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