Auf Besonderheiten der Donau achten
Zum Leserbrief „Naturnaher Zustand“vom 10. August hat die Redaktion folgender Leserbrief erreicht:
Leider klammert Herr Salzmann in seinem Leserbrief und in seiner Funktion als Wasserbauingenieur die geologischen Besonderheiten der Donau aus. Warum soll in der Stadt eine Durchgängigkeit hergestellt werden, wenn diese, bedingt durch die Donauversickerung, an bis zu 214 Tagen im Jahr oberhalb der Eltamündung endet?
Durch die Wehröffnung im Winterhalbjahr, genau während der Zeit, zu der die Donau ausreichend Wasser führt, ist die Durchwanderbarkeit gegeben und wirkt anhand der festgestellten Tierarten auch über das Sommerhalbjahr positiv weiter. Nachweisbar sind die positiven Auswirkungen auf die Fauna dank Wehrmanagement.
Die Zusammensetzung der Fischfauna hat sich erheblich verbessert und wird als gut eingestuft. Belegbar ist dies anhand des Anstiegs der charakteristischen Fließgewässerarten. Dies deckt sich auch mit den Aussagen im Gutachten von Dr. Wurm. Hier werden eine nachhaltige Güteverbesserung und ein guter bis sehr guter ökologischer Zustand ausdrücklich erwähnt.
Dass die Umgestaltung der Donau nur mit großem Aufwand zu bewerkstelligen wäre, bestätigt Herr Salzmann. Er selbst nennt die Neugestaltung des Gewässers vergleichsweise teuer und schwierig.
Dass dies nicht gewollt ist, belegt die Auswertung der Wasserrichtlinie durch die Landesanstalt für Umweltschutz. Dort wird in deren Bestandsaufnahme von 2015 gefordert, dass die gewählte Maßnahme die kosteneffizienteste sein soll, das heißt, es soll eine möglichst hohe Wirksamkeit bei möglichst geringen Kosten erreicht werden.
Das Wehrmanagement erreicht dieses Ziel, die sommerliche Meterabsenkung oder gar eine Vollabsenkung nicht.
Dem Ziel der „reinen Lehre – ein Fluss muss fließen“zu entsprechen darf nicht im wahrsten Sinne des Wortes um jeden Preis angestrebt werden: Sinnlos produzierte hohe Kosten widersprechen der Verhältnismäßigkeit und damit den Ansprüchen der Bevölkerung nach einem verantwortungsbewussten Umgang mit deren Steuergeldern.