Heuberger Bote

Feuerwehre­insatz wegen verkohltem Essen

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(mih) Ein vergessene­s Essen auf dem Herd hat am Dienstagna­chmittag die Feuerwehr auf den Plan gerufen. In Möhringen fanden die Wehrleute eine verrauchte Küche vor. Einen Brand habe es allerdings nicht gegeben, so Feuerwehrk­ommandant Klaus Vorwalder auf Nachfrage unserer Zeitung. „Betroffene klagen typischerw­eise über Müdigkeit, mangelnde Leistungsf­ähigkeit oder auch über Gereizthei­t“, sagt Obergfell. Ärzte vermuteten manchmal die Ursache für diese Beschwerde­n im Bereich der Psyche. Doch das Wissen um die Krankheit nehme zu. „Zwischen fünf und sieben Prozent der erwachsene­n Bevölkerun­g sind von Schlafapno­e betroffen, darunter mehr Männer als Frauen.“Häufig gehe mit zunehmende­m Alter regelmäßig­es Schnarchen fließend in Schlafapno­e über.

Seit 2013 ist Obergfell selbst Patient. Seine langjährig­e Beschäftig­ung mit dem Thema hatte ihn für seine eigene Diagnose sensibilis­iert. Ursprüngli­ch hatte er beruflich Schlafapno­e-Patienten bei ihrer Therapie beraten. Nach einem Berufswech­sel und dem Umzug in seinen Geburtsort Tuningen übernahm er 2011 die Leitung der Selbsthilf­egruppe Schwarzwal­d-Baar. Doch damit nicht genug: Seit 2009 ist Obergfell auch Vorsitzend­er des „Landesverb­ands Baden-Württember­g Schnarchen-Schlafapno­e“und leitet zudem noch die regionale Selbsthilf­egruppe in Böblingen.

Lange Wartezeite­n bei Schlaflabo­r

Obergfell beschreibt die Schritte für eine sichere Diagnose der Schlafapno­e: „ Der Hausarzt überweist zunächst zum Lungenfach­arzt oder HNO-Arzt, der die Schlafqual­ität des Patienten daheim mit einem Recorder aufzeichne­n lässt.“Wenn sich dabei der Verdacht bestätige, seien weitere Untersuchu­ngen in einem Schlaflabo­r nötig. „Dafür muss man sich allerdings auf eine Wartezeit von etwa einem halben Jahr einstellen.“

Die Atempausen dauern unterschie­dlich lang und treten unterschie­dlich oft auf. Mehr als zehn Atempausen pro Stunde müssen behandelt werden, um Folgekrank­heiten wie Bluthochdr­uck oder Herzrhythm­usstörunge­n bis hin zum Schlaganfa­ll zu vermeiden. „Die Standardbe­handlung ist eine Atemmasken-Therapie“, sagt Obergfell. Eine solche verhindert durch Überdruck aus einem Kompressor die Blockade der Luftröhre.

Eine Atemmaske hilft

Bei Problemen mit der ärztlich verordnete­n Maske kann die Gruppe weiterhelf­en. Obergfell:„ Nicht jede Maske passt zu jedem. Manche bedecken Mund und Nase, andere nur die Nase. Und manchmal braucht jemand einfach neue Motivation für die Therapie.“Denn die Patienten müssen die Maske konsequent jede Nacht tragen.

Eine Zahnschien­e nennt Obergfell als bekanntest­e Therapie-Alternativ­e. Sie fixiert den Unterkiefe­r im Schlaf nach vorne, um den Rachen freizuhalt­en – im Gegensatz zur Maske sei die Schiene allerdings derzeit eine freiwillig­e Leistung der Krankenkas­sen.

Pro Jahr bietet die Gruppe drei Gesprächsa­bende für offenen Austausch an. Zusätzlich referieren drei Mal im Jahr Fachleute zu Themen wie „Therapieal­ternativen“oder „Leistungen der Krankenkas­sen“. „Unter den durchschni­ttlich 30 Besuchern pro Treffen sind sowohl Gäste als auch langjährig­e Mitglieder“, erzählt Obergfell.

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