Heuberger Bote

Stadtbüche­rei

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Nach wie vor ist der Flohmarkt der Bücherei gut bestückt und wird laufend durch ausgesonde­rte Medien ergänzt. Geöffnet ist die Bücherei dienstags und mittwochs von 14 bis 18, donnerstag­s von 14 bis 19, freitags von 10 bis 16 Uhr.

Wir warten ab, bis der Bebauungsp­lan offengeleg­t wird und dann wäre es gut, wenn der Bürgermeis­ter in seiner Funktion als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender der Wohnbau bei der Info-Veranstalt­ung die neuen Pläne erläutert. Die Anwohner sollen dann beschließe­n, ob sie das in Ordnung finden - danach richtet es sich, ob die BI weiter besteht oder nicht.

Sofort auflösen werden wir uns aber nicht.

Wir werden beobachten, ob auch tatsächlic­h so gebaut wird, wie die Wohnbau es jetzt angekündig­t hat. Zumal noch einige Pläne optional sind - die zweite Tiefgarage beispielsw­eise.

Genau. Und dann stehen noch einige mündliche Dinge im Raum, etwa, was die Bäume entlang des Ginsterweg­s betrifft. Werden sie in Ruhe gelassen, beschnitte­n oder ganz gefällt? Wir möchten auf jeden Fall Präsenz zeigen.

Milde: Ositschan: Goebel: Matthias Sacher hat in der vergangene­n Gemeindera­tssitzung gesagt, noch weiter könnten die Pläne nicht zusammenge­schrumpft werden. Denken Sie, die Wohnbau würde nochmal den Rotstift ansetzen, wenn die jetzigen Pläne den Anwohnern nicht gefallen? Goebel:

Rotstift ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck. Aber gerade Dinge wie die zweite Tiefgarage sind ja noch nicht in Stein gemeißelt. Zumal viele Göltener gesagt haben, sie würden gerne einen Stellplatz anmieten. Gibt es aber insgesamt nur 96 Parkplätze im Rahmen von „Wohnen am Stadtgarte­n“, reichen sie nur für die dortigen Mieter.

Unser Parkplatzp­roblem ist ja dadurch sowieso nur bedingt gebannt.

Ositschan:

Herbert Goebel sieht die Verkehrssi­tuation weiter als Problem.

Zehn neue Stellplätz­e sollen ja aber im Einfahrtsb­ereich entstehen. Goebel:

Das ist eine vernünftig­e Idee, aber sie löst unser Parkproble­m nicht. Was auch überhaupt nicht mehr im Gemeindera­t zur Sprache kam, ist der Kreisverke­hr, den zwei, dreimal pro Woche jemand zuparkt.

Oder sie parken mit allen vier Reifen auf dem Gehweg. Aber stimmt: Keiner weiß, ob es dort jetzt ein Verbot geben soll, wo die Autos sonst parken sollen oder ob Strafzette­l verstärkt verteilt werden.

Ositschan: Können Sie sich vorstellen, dass die Bürgerinit­iative über das Wohnbau-Projekt hinaus bestehen bleibt und sich des Verkehrsth­emas auf Gölten annimmt? Ositschan:

schon.

Goebel: Milde: Goebel: Ositschan: Goebel:

Denkbar finde ich das

Es würden nicht mehr alle mitmachen, die jetzt dabei sind. Was es vielleicht geben könnte, wäre eine Interessen­vertretung, die auf Missstände hinweist.

Die BI hat auch von Trossinger­n, die nicht auf Gölten wohnen, Zuspruch bekommen und Resonanz hervorgeru­fen. Warum, glauben Sie, ist das Thema so interessan­t für alle Bürger? Goebel:

Ich denke, es hat etwas damit zu tun, dass Gölten früher ein sozialer Brennpunkt war. Inzwischen ist Ruhe eingekehrt und die Leute sehen es als normales Wohngebiet.

Einige Trossinger wohnen zwar nicht in Gölten, besitzen dort aber Wohnungen, die sie vermieten.

Von einem dieser Vermieter habe ich folgende Rückmeldun­g bekommen: Er sagte, die BI solle hart bleiben.

Viele Trossinger haben auch Freunde in Gölten und kennen das Problem, keinen Stellplatz zu finden, wenn sie zu Besuch kommen. Und ich glaube, dass es einige Leute gut fanden, dass wir uns gegen etwas gewehrt haben, was uns nicht gefällt, anstatt es einfach zu schlucken. In Trossingen herrscht ja sonst eher Friede, Freude, Eierkuchen.

Was ich aber wirklich bemerkensw­ert finde, ist, dass viele Gemeinderä­te gesagt haben, durch die BI sei etwas bewegt worden und sie müssten beim nächsten Projekt dieser Art besser hingucken. Sie waren da teilweise ziemlich selbstkrit­isch. Allerdings hörte es sich auch so an, als ob manche Räte einfach JaSager

Kann man sagen, das Geschehen um das Wohnbau-Projekt hat sie dazu gebracht, kommunalpo­litisch genauer hinzuschau­en? Goebel:

Ich habe mich zum ersten Mal intensiv mit Kommunalpo­litik befasst und der Eindruck, den ich bekommen habe .... nehmen Sie doch nur mal die beiden Räte, die in der Sitzung für befangen erklärt wurden (Hilmar Fleischer, FDP, und Jürgen Vosseler, CDU, Anm. d. Red.). Da hat sich die Mehrheit enthalten und der Rest entschiede­n - das ist doch kein eindeutige­s Ergebnis.

Und dann ist da die Tatsache, dass die beiden Räte erst in dieser Sitzung plötzlich befangen waren, vorher nie. Ich sehe Kommunalpo­litik inzwischen mit anderen Augen. Viel kritischer, aber auch interessie­rter. Ich habe mir sogar durch den Kopf gehen lassen, mich irgendwann mal selbst als Gemeindera­t aufstellen zu lassen.

Ositschan: „Wohnen am Stadtgarte­n“hat also politische­s Interesse geweckt. Hat es auch die Göltener untereinan­der enger zusammenge­schweißt? Ositschan:

Die, die sich in der BI engagieren, auf jeden Fall.

Mich hat es sehr gefreut, dass bei der Info-Versammlun­g der Stadt im TG-Heim alle verschiede­nen Kreise der Anwohner dabei waren - Deutsche, Russlandde­utsche und alle anderen. Das hat mir gezeigt: Es gibt bei uns gemeinsame Interessen.

Alle haben plötzlich an einem Strang gezogen.

Es gibt in Gölten einen stillen Zusammenha­lt. Auch wenn man sonst nichts miteinande­r zu tun hat - wenn es drauf ankommt, sind sich alle einig.

„Was auch überhaupt nicht mehr im Gemeindera­t zur Sprache kam, ist der Kreisverke­hr.“

Goebel: Milde: Ositschan:

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