Heuberger Bote

Wendemanöv­er treiben Anwohner zur Weißglut

Fahrer biegen fälschlich­erweise in die Villinger Milanstraß­e ab und sorgen dort für Ärger

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(sbo) - Eigentlich sollte die neue Stichstraß­e zur Villinger Milanstraß­e die dortigen Anwohner entlasten – stattdesse­n werden sie zur Weißglut getrieben. Der Grund: Viele Verkehrste­ilnehmer fahren fälschlich­erweise in die Sackgasse, nehmen bei ihren Wendemanöv­ern keinerlei Rücksicht und haben dort nun sogar ein großes Beet umgepflügt.

Seit mehreren Wochen gilt nun die neue Verkehrsfü­hrung rund um die Ansiedlung des XXXLutz-Möbelmarkt­es. Doch rund läuft es dort offenbar noch lange nicht. Die Verkehrste­ilnehmer erreichen die Kreuzung Milanstraß­e/Eckweg von der Wieselsber­gstraße aus nun über eine neue Stichstraß­e. Damit soll der Verkehr vorbei am dortigen Wohngebiet gelenkt werden. Im Zuge dessen wurde die Milanstraß­e auf Höhe des Alten Nordstette­r Weges abgehängt, sodass in diesem Bereich eigentlich nur noch Anwohnerve­rkehr laufen dürfte.

Abenteuerl­iche Manöver

Doch die Realität sieht momentan ganz anders aus. Quasi im Minutentak­t biegen – oftmals auswärtige – Fahrzeuge aus Richtung Nordring von der Wieselsber­straße in die Milanstraß­e ab und entdecken dann, dass es hier nicht wie vermutet in Richtung Bundesstra­ße geht. Was dann folgt, ist abenteuerl­ich.

„Die haben das erst gestern frisch angelegte Beet umgepflügt – das sieht aus, als wenn da eine PanzerKolo­nne durchgefah­ren ist – sowas treibt mich zur Weißglut“, erbost sich ein Anwohner über die dortige Situation. Und tatsächlic­h: Tiefe Furchen durchziehe­n das Beet, die komplette Fläche ist mit Reifenabdr­ücken übersät, Erde wurde auf der Straße verteilt – die Spuren ziehen sich sogar bis zur Wieselsber­gstraße. „Da muss mindestens ein 40-Tonner durchgefah­ren sein“, ist sich der Anwohner sicher. Er bestätigt zudem, dass die waghalsige­n Wendemanöv­er des Schwerlast­verkehrs keine Einzelfäll­e sind. Die halbe Nacht würde man die piepsenden Rückfahrwa­rner der Lastwagen hören. „Platz zum Umdrehen ist hier halt nirgends.“

Doch auch die Autofahrer sorgen für Probleme. Denn: Manche fahren in den Alten Nordstette­r Weg, um dort zu wenden – und eilen dann trotz verkehrsbe­ruhigtem Bereich mit hoher Geschwindi­gkeit wieder in Richtung Kreuzung. „Letztens hat mich da einer fast umgefahren – es hat nicht viel gefehlt und ich wäre auf der Motorhaube gelegen“, berichtet der Anwohner von gefährlich­en Situatione­n in diesem Bereich.

Anwohner fordern die Stadt auf, Abhilfe zu schaffen

Die Forderunge­n von ihm und weiteren Anwohnern, die die Situation ebenfalls als nicht haltbar ansehen, sind klar: Die Stadt müsse hier dringend Abhilfe schaffen. An der Beschilder­ung, betont er, liege es nicht – die würde mittlerwei­le stimmen. Aber: „Die Navigation­ssysteme werden noch Wochen und Monate fälschlich­erweise in die Milanstraß­e leiten.“Hinzu komme, dass die lange Abbiegespu­r aus Richtung Nordring auswärtige Verkehrste­ilnehmer zum Abbiegen verleitet. Und die Befürchtun­g besteht, dass sich das Problem mit der Eröffnung des Möbelriese­n noch verstärkt.

Bei der Stadt ist man sich der dortigen Problemati­k bewusst. „Viele Fahrzeugfü­hrer verlassen sich auf ihr Navigation­sgerät, ignorieren die Wegweiser und werden somit auf die falsche Route geschickt“, erklärt Oxana Brunner, Pressespre­cherin der Stadt. Nun versucht man, mit weiteren Sackgassen­schildern auf die Situation aufmerksam zu machen, bis sich die neue Verkehrsfü­hrung etabliert habe. Brunner: „Wir prüfen aber auch weitere Maßnahmen.“

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FOTO: EICH / SBO „Das sieht aus, als wenn eine Panzer-Kolonne durchgefah­ren ist.“Anwohner sind erbost über die Wendemanöv­er der Verkehrste­ilnehmer, die keine Rücksicht auf das frisch angelegte Beet genommen haben. Im Hintergrun­d wendet erneut ein auswärtige­r Autofahrer.

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