„Leseförderung spielt seit vielen Jahren eine große Rolle“
Ingrid Bauser über die Sommeraktion „Heiß auf Lesen“
- „Heiß auf Lesen“ist in vollem Gange: Die Leseförderaktion läuft in der Trossinger Stadtbücherei in diesem Sommer zum dritten Mal in Folge. Unsere Redakteurin Larissa Schütz hat sich mit der Leiterin der Stadtbücherei, Ingrid Bauser, über Leserekorde und den veränderten Alltag der Kinder unterhalten.
Bei der Auftaktveranstaltung zu „Heiß auf Lesen“ist die Stadtbücherei förmlich überrannt worden. Hat der Andrang angehalten?
Ja, wir können mit Fug und Recht sagen, dass unsere Teilnehmer richtig viel lesen. Wir haben seit dem Start bereits 356 Ausleihen verzeichnet.
Im vergangenen Jahr war die Aktion in Trossingen sehr erfolgreich. Lässt sich das Stand jetzt noch toppen?
Letztes Jahr hatten wir 58 Teilnehmer, dieses Jahr haben sich bereits 55 Kinder angemeldet und die Aktion läuft ja noch.
Können Kinder jetzt noch in die Aktion einsteigen?
Die Kinder können immer noch bei „Heiß auf Lesen“einsteigen. Sie müssen bis spätestens 22. September mindestens drei Bücher gelesen und uns vorgestellt haben.
Lockt die Aktion auch neue Kunden in die Bücherei oder nehmen eher die Stammgäste teil?
Es kommen hauptsächlich unsere Stammleser, also Kinder, die laufend Bücher bei uns ausleihen. Neue Kunden erreichen wir durch die Aktion leider weniger.
Welches war denn die höchste Anzahl Bücher, die ein Kind während der Aktion gelesen hat?
Letztes Jahr hatten wir einen Spitzenreiter, der während der Aktion zwölf Bücher gelesen hat.
Wie viele Bücher stehen bei der Aktion zur Auswahl? Werden diese extra angeschafft?
Dieses Jahr haben wir speziell für „Heiß auf Lesen“160 neue Bücher gekauft. Ja, die Bücher werden extra für diesen Zweck angeschafft.
„Heiß auf Lesen“ist eine Leseförderaktion für Kinder und Jugendliche, die es seit acht Jahren gibt. Haben die Kinder denn früher mehr und von selbst gelesen oder ist Leseförderung einfach lange kein großes Thema gewesen?
Leseförderung spielt bereits seit vielen Jahren eine große Rolle und gehört zum Aufgabenkatalog öffentlicher Bibliotheken. „Heiß auf Lesen“soll Kinder vor allem in den Schulferien zum Lesen animieren und durch die Gewinnchancen bei der Abschlussparty am 9. Oktober einen zusätzlichen Anreiz schaffen. Bei uns haben die Kinder in den Ferien schon immer mehr gelesen als sonst. Das liegt sicher daran, dass sie mehr Zeit haben als während des Schulbetriebs. Durch die geänderte Mediennutzung sowie die Veränderungen im Schulalltag und das veränderte Freizeitverhalten der Kinder tritt das Lesen schon manchmal in den Hintergrund. Richtige Leser mit entsprechender Lesesozialisation lassen sich dadurch aber trotzdem nicht vom Lesen abhalten. Spezielle Leseaktionen, wie „Lesestart“, „Heiß auf Lesen“, andere Sommerleseclubs und unsere eigene Aktion „Ein Buch für die Schultüte“für künftige Erstklässler, sind in erster Linie dazu gedacht, Kinder ans Lesen heranzuführen, die sonst nicht unbedingt zu uns kommen. Die Erfahrung zeigt aber, dass überwiegend Kinder an diesen Aktionen teilnehmen, die bereits Kunden bei uns sind.