„Handlung fasziniert“
„Das Rätsel des Eismeeres“von Edgar Allen Poe und Jules Verne:
„Nicht schon wieder“, dachte ich mir, als ich innerhalb kurzer Zeit zum wiederholten Male aussortierten Kram angeboten bekam. Warum meinen ältere Verwandte immer, dass alle, die jünger sind als sie selbst, ihre nicht mehr benötigten Dinge gebrauchen könnten? Tolle Bücher seien da dabei, wurde mir angepriesen. Besonders eines, das die Verwandte in kurzer Zeit ausgelesen hatte, wie sie mir begeistert erzählte. Die Autoren: Edgar Allen Poe und Jules Verne, von denen ersterer den ersten Teil und zweiterer den zweiten Teil geschrieben habe.
Ehrlich gesagt: Normalerweise lese ich überwiegend aktuelle Literatur. Doch die Nennung der beiden Autoren weckte doch mein Interesse. Zumal es bei der Handlung um etwas geht, das mich schnell fasziniert: die Entdeckung einer fremden Welt jenseits des südlichen Polarkreises. Schon Gerhard Konzelmanns „Sie alle wollten Afrika“hat mich einst in den Bann gezogen.
Enttäuscht wurde ich nicht. Schnell tauche ich in die Geschichte des 16-jährigen Arthur Gordon Pym ein, der sich im Laderaum eines Walfängers versteckt und auf Seefahrt geht. Die Fahrt ans unbekannte Ende der Welt birgt viele Gefahren, die Poe mit seiner stilistischen Kraft ausdrucksstark beschreibt und es damit schafft, dass sich das Gelesene im Kopf wie ein Kinofilm abspult.
Die Geschichte um Pym gilt als Poes stilles Meisterwerk, auch wenn sie ganz sicher nichts für schwache Nerven ist. Poes Ende ist allerdings so unklar, dass dies Jules Verne gereizt hat, 57 Jahre später eine Fortsetzung zu schreiben. Darin folgt der Engländer Jeorling den Spuren der Verschollenen, um das Rätsel ihres mysteriösen Verschwindens zu lösen.
Nachdem ich nun auf Seite 257 der insgesamt 384 Seiten angekommen bin, kann ich festhalten: Wer Spannung und das Unbekannte liebt – für den ist „Das Rätsel des Eismeeres“eine gute Urlaubslektüre!