Heuberger Bote

Gerds hartes Leben

- untermstri­ch@schwaebisc­he.de

Irgendwann muss auch mal Schluss sein mit der Hetze gegen Gazprom-Gerd. So heißt Altbundesk­anzler Gerhard Schröder jetzt in der „Bild“-Zeitung. Wo bleibt da der Respekt? Schröders Leben ist kein Zuckerschl­ecken, man muss es dem Mann nicht noch schwerer machen.

Es fängt schon damit an, dass er sich mit 8700 Euro Pension im Monat durchschla­gen muss. Selbst seine zwei Büroleiter in Berlin verdienen mehr.

So hat sich der Gerd seine Agenda nicht vorgestell­t. Kein Wunder, dass es ihn nach Moskau zu seinem Kumpel Wladimir zieht – dort ist gesorgt für ihn. Das Geld ist die eine Sache, andere Dinge wiegen ungleich schwerer. Keinen Schritt kann Schröder alleine tun, obwohl er seine Doris längst los ist.

Wenn er jetzt mal ein Bier in der Kneipe trinken will, scharwenze­ln diese Bodyguards um ihn herum, sodass er keinen klaren Gedanken fassen kann. Und fahren lassen muss sich der Gerd in einer übermotori­sierten, gepanzerte­n Dreckschle­uder eines deutschen Hersteller­s, der früher mal richtig schicke Autos gebaut hat. Das Schlimmste ist das Wochenende. Da muss der Gerd in seine Loge im Niedersach­senstadion, wo er sich mit anderen Auslaufmod­ellen wie Scorpions-Sänger Klaus Meine zum Seniorenna­chmittag trifft.

Dabei weiß jedes Kind, dass es zu den Höchststra­fen in der Fußballrep­ublik gehört, Hannover-96-Heimspiele anschauen zu müssen. Putin hat ihm schon tausendmal gesagt, er soll lieber mit ihm Eishockey schauen, aber der Gerd hängt so an seinem schwarzgrü­nen Schal. Lasst den Mann jetzt einfach mal in Ruhe. (hü)

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FOTO: DPA Gute Miene zum schlechten Spiel: Gazprom-Gerd bei seiner Lieblingsm­annschaft Hannover 96.

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