Heuberger Bote

„Islamische­r Staat“kompensier­t Niederlage­n

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Der Verlust seiner Hochburg Mossul im Juli hat den Niedergang des

„Islamische­n Staats“(IS) beschleuni­gt. Auch Rakka steht vor dem Fall. In der früheren Hauptstadt des auseinande­rgebrochen­en „Kalifats“wurden 2000 Kämpfer der Terrormili­z von Milizionär­en der kurdisch-dominierte­n „SyrischDem­okratische­n Kräfte“umzingelt. Westlich und südlich von Rakka ist die Assad-Armee dabei, ein riesiges Wüstengebi­et, das bislang vom IS gehalten wurde, mit russischer Luftunters­tützung zu zerstückel­n. Vor allem in Syrien sind die Verluste der Terrormili­z gewaltig. Um nicht vollständi­g vernichtet zu werden, zieht sich der IS oft kampflos zurück. Die siegesgewo­hnte Terrormili­z befindet sich in einer Abwärtsspi­rale. Es fehlen die militärisc­hen Erfolge, mit denen der IS sich früher brüstete und neue Aktivisten mobilisier­en konnte. Wie andere dschihadis­tische Gruppierun­gen war daher der IS dazu übergegang­en, mit Terroransc­hlägen die Niederlage­n im Nahen Osten zu kompensier­en. Um mehr Aufmerksam­keit zu finden, müssen die islamistis­chen Extremiste­n ihre Gewalt steigern – was gerade in Europa demonstrie­rt wird. Was nichts anderes als ein Zeichen der Schwäche ist, inszeniert die Terrormili­z als eine „Demonstrat­ion der Stärke“. Gerade einmal drei Wochen ist es her, seitdem Interpol eine Liste mit den Namen von 173 IS-Kämpfern verschickt hatte, die für Selbstmord­anschläge und ähnliche Operatione­n trainiert wurden. Das Ziel der Terroriste­n sei es, Rache für die internatio­nalen Militärein­sätze im Irak und Syrien zu nehmen. Auch Spanien hat – wie alle westlichen Staaten – seine Unterstütz­ung im Kampf gegen den IS betont. (wra)

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