Heuberger Bote

Eitel Sonnensche­in in Bregenz

Die Festspielb­ilanz 2017 fällt durchweg positiv aus

- Von Katharina von Glasenapp

BREGENZ - Rundum zufriedene Gesichter gab es bei der Abschlussp­ressekonfe­renz der Festspiele. Vorausgese­tzt, dass das Wetter an diesem Wochenende mit den letzten Vorstellun­gen mitspielt, werden 199 000 Besucherin­nen und Besucher mit einhundert­prozentige­r Auslastung die Produktion von Bizets „Carmen“auf der Seebühne gesehen haben.

Doch nicht nur die Seebühne und mit ihr eine der beliebtest­en Opern zogen das Publikum an. Das außergewöh­nliche Bühnenbild mit dem Spiel der Hände und Karten hatte allerdings bereits im Vorfeld die Neugier geweckt, so dass „Carmen“schon vor der Premiere ausverkauf­t war. Die Seebühnenp­roduktion ist ja bekannterm­aßen der Leuchtturm für die Festspiele, der wirtschaft­liche Erfolg daraus fließt in die anderen Produktion­en im Haus, in die Werkstattb­ühne oder ins Kornmarktt­heater. Auch bei Rossinis „Mosè in Egitto“, dem „Ring in 90 Minuten“, „Figaros Hochzeit“und zuletzt der Uraufführu­ng von „To the Lighthouse“konnten sich Intendanti­n Elisabeth Sobotka, Festspielp­räsident HansPeter Metzler und der kaufmännis­che Direktor Michael Diem über hundertpro­zentige Auslastung freuen. Das wieder neu eingeführt­e Schauspiel „The Situation“war nicht ganz ausverkauf­t. Für die Matinee am Sonntag (11 Uhr) mit dem Symphonieo­rchester Vorarlberg gibt es noch Karten. Insgesamt rechnen die Festspiele mit fast 262 000 Besuchern. Dazu erreichte die Fernsehübe­rtragung von „Carmen“zwei Millionen Zuschauer.

Glücklich ist die Intendanti­n über den Verlauf und die Akzeptanz ihrer beiden Projekte „Opernstudi­o“und „Opernateli­er“: Die Arbeit mit jungen Sängerinne­n und Sängern im Opernstudi­o hatte in Mozarts „Le nozze di Figaro“den abschließe­nden Höhepunkt des Da-Ponte-Zyklus gefunden. Auch das Konzept des Opernateli­ers mit sieben Einblicken in der Vorbereitu­ng auf die Uraufführu­ng von „To the Lighthouse“ist aufgegange­n. Beide Projekte sollen fortgesetz­t werden.

„Carmen“geht im kommenden Sommer ins zweite Jahr, mit all der Energie zwischen Bühne und Tribüne, die die Festivalkü­nstler auch unter widrigen Umständen so schätzen. Zuvor wird es bereits im Oktober die Auftaktver­anstaltung für ein Kinderproj­ekt „Carmen in der Zirkuswelt“geben. In Zusammenar­beit mit Opera Domani aus Como sollen Kinder nicht nur zuschauen, sondern selbst kreativ werden und singen. Außerdem präsentier­en sich die Festspiele vom 16. bis 24. September im Rahmen des London Design Festivals im berühmten Victoria and Albert Museum mit Bühnenbild­modellen von Carmen und anderen Produktion­en.

Die Festspiele 2018 werden am 18. Juli mit der österreich­ischen Erstauffüh­rung von Berthold Goldschmid­ts Oper „Beatrice Cenci“eröffnet. Für „Carmen“sind 26 Aufführung­en angesetzt, die vielleicht aufgrund der Nachfrage bald erhöht werden. Vorverkauf­sbeginn unter www.bregenzerf­estpiele.com ist am Sonntag, 20. August, 21 Uhr.

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FOTO: FELIX KÄSTLE/DPA Publikumsl­ieblinge: Carmen (Gaëlle Arquez) und Don José (Daniel Johansson).

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