Namenstage
Es ist ja so: Der Trossinger an sich gibt sich gerne ungewöhnliche Namen. Im gegenseitigen Umgang heißt der eine schon mal „Schafssäckel“oder „Halbdackel“, auch „Beißzang“und „Wedderhex“werden gern genommen.
Speziell in der Musikstadt stehen manche Namen in langer Tradition, beim Nachnamen Hohner fällt sofort der Vorname „Matthias“ein, bei Kiehn „Fritz“, bei Burgbacher „Christian“- und so weiter. Nur ein gewisser Herr Koch hatte den merkwürdigen Vornamen „Schultheiß“, wie der „Schultheiß-Koch-Platz“verrät, aber das ist glücklicherweise eine Ausnahme.
Manchmal weist ein Name wie „Dankwart“aber auch auf spätere berufliche Tätigkeit in der ErdölBranche hin. Damit frischgebackene Eltern ihren Sohn aus Fantasielosigkeit nicht „Schultheiß“nennen, hat die Schwäbische Zeitung einen Namenstag-Kalender herausgegeben, der kostenlos in der Geschäfsstelle abgeholt werden kann, bei Bestellung eines Abos zum Beispiel.
Danach ist im August von Eusebius bis Cyriak alles drin, auch Hyazinth, Sebald oder Caritas (19.08.) sind möglich, wobei nicht klar ist, ob die oder der Caritas – aber wer ruft schon gerne die „Caritas!“wenn er seine Tochter sucht.
Eindeutiger ist es bei Dominica oder Regula, nur der 15. August ist merkwürdig, da steht „Mariä Himmelfahrt“, ein so benanntes Mädchen ist fürs Leben gestraft wie der berühmte Herr Zufall, der mit Vornamen Reiner heißt.
Nun unterhielt sich neulich in einem Trossinger Supermarkt ein Paar, die Frau offensichtlich in freudiger Erwartung, mit einem Bekannten über den künftigen Vornamen des erwarteten Jungen, und der stolze künftige Vater ließ verlauten: „Unser Sohn soll nach mir heißen“. „Aha“, kam es verblüfft zurück: „Ist das Arabisch oder Türkisch? Nachmír?“