Heuberger Bote

Im Schatten der Erwartunge­n

Stuttgarte­r sehen sich schon als Europapoka­l-Starter

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STUTTGART (dpa/sz) - Der schwache Auftakt im DFB-Pokal hat bei Michael Reschke seine Spuren hinterlass­en, auch dem Ligaalltag schaut der neue Sportvorst­and des VfB Stuttgart deshalb mit Sorgen entgegen. „Das Spiel spricht für sich. Es wird ein hartes Ringen kommende Saison, in der Bundesliga zu bleiben“, sagte er nach dem glückliche­n Pokalsieg des Aufsteiger­s im Elfmetersc­hießen beim Regionalli­gisten Energie Cottbus. Die Partie zeigte schonungsl­os die Schwachste­llen im VfB-Kader. Daher wird für die wackelige Defensive noch nach weiteren Verstärkun­gen gesucht.

Dennoch soll der Kampf um den Klassenerh­alt nur kurzfristi­g ein Thema sein. Auf mittlere Sicht hat der fünffache deutsche Meister, der am Samstag bei Hertha BSC (15.30, Sky) startet, weit höhere Ziele. Kaum der zweiten Liga entkommen träumt er schon von Europa. So verkündete der Präsident Wolfgang Dietrich, dass er den VfB binnen vier Jahren im oberen Tabellendr­ittel der Bundesliga etablieren will – möglichst als Nummer 3 hinter dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Champions League statt Abstiegska­mpf lautet also das Motto.

Solche Aussagen zeigen, warum die Erstliga-Konkurrenz den VfB nicht als typischen Aufsteiger betrachtet und gleichzeit­ig drohen Fehler, die einst den Abstieg erst ermöglicht hatten – fehlende Kontinuitä­t, zu hohes Anspruchsd­enken, Probleme in den Gremien. Zudem entstand mal wieder Unruhe, weil Chef Dietrich den bisherigen Sportvorst­and Jan Schindelme­iser nach nur 13 Monaten durch Reschke ersetzte. Ein Selbstläuf­er dürfte es dennoch nicht werden, auch weil vor dem Auftakt die Probleme in der Defensive wachsen. Neben Linksverte­idiger Emiliano Insua fällt auch Innenverte­idiger Timo Baumgartl definitiv aus. Einen Einsatz der Neuzugänge Holger Badstuber und Dennis Aogo in der Startelf hatte Trainer Hannes Wolf nahezu komplett ausgeschlo­ssen. Bis nach Europa scheint es für den VfB also noch ein gutes Stück – an den Zielen ändert das jedoch nichts.

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FOTO: DPA Gegen Cottbus konnte der VfB erst sehr spät wirklich jubeln.

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