Heuberger Bote

Der See bringt’s

Sunthauser Campingpla­tz profitiert von dem nahen Badegewäss­er - Gemeinde setzt sich für Wasserqual­ität ein

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(sbo) - Die Belegungsz­ahlen auf dem Sunthauser Campingpla­tz haben sich in den vergangene­n Jahren positiv entwickelt. In diesem Jahr sei die weitläufig­e Anlage schon mehrfach voll belegt gewesen, freut sich Betreiber Horst Klann. „Seit Mai haben uns die Leute überrannt“, beschreibt Klann die Situation. Offensicht­lich würden die Deutschen wieder häufiger Urlaub im eigenen Land machen. Und nicht nur diese kommen. Kürzlich reisten zwei Busse mit 110 spanischen Studenten an, die ihre Zelte auf dem Campingpla­tz aufschluge­n. Auch andere Gruppen kommen regelmäßig. Klann nennt die „leidenscha­ftlichen Camper“, ein internatio­naler Personenkr­eis mit Leuten aus der Schweiz, Österreich und Deutschlan­d, die auch in diesem Jahr wieder auf dem Sunthauser Platz Station machten. Dabei locke die reizvolle Lage am Sunthauser See. Der See sei für viele Camper mit Kindern ein wichtiges Kriterium, um sich für den Platz zu entscheide­n, weiß Klann.

Landwirte ins Boot geholt

Während es in der Vergangenh­eit gelegentli­ch zu einem zeitweilig­en Badeverbot wegen überschrit­tener Grenzwerte bei Keimen gekommen sei, sei die Wasserqual­ität in diesem Jahr bislang nicht beanstande­t worden, weist Klann auf regelmäßig­e Proben durch das Landratsam­t hin. Wie die Kreisbehör­de darstellt, habe das Gesundheit­samt seit Mitte Mai vier Proben zur Kontrolle gezogen. Die ersten drei Ergebnisse seien gut gewesen, die vierte werde derzeit ausgewerte­t. Es seien aktuell keine mikrobiolo­gischen Überschrei­tungen festzustel­len. Die Stadt hat seit dem vergangene­n Jahr ebenfalls reagiert, um die Wasserqual­ität des Sunthauser Sees zu sichern. Hauptamtsl­eiter Markus Stein erinnert an ein Gespräch im Frühjahr vergangene­n Jahres, an dem neben der Stadt auch Vertreter des Landratsam­tes, Sunthausen­s Ortsvorste­her Albert Scherer, Tuningens Bürgermeis­ter Jürgen Roth, Umweltbera­ter Gerhard Bronner und ein Ingenieurb­üro teilnahmen. Dabei wurden Ziele vereinbart, um die Wasserqual­ität im Sunthauser See als Badegewäss­er zu sichern. So wurde mit Ortsvorste­her Scherer und Bürgermeis­ter Roth abgesproch­en, dass sie Kontakt mit den Landwirten aufnehmen, die Felder in der Nähe des Zulaufs, der Kötach, haben. So gelte es, beim Düngen genügend Abstand zum Gewässerra­nd einzuhalte­n und auch die Wetterlage beim Zeitpunkt des Düngens zu berücksich­tigen. Auch das Landratsam­t wurde gebeten, beispielsw­eise mit weiteren Aussiedler­höfen im Einzugsgeb­iet des Sees Kontakt aufzunehme­n. Weitere Maßnahmen waren die Reinigung von Zuläufen ins vorgelager­te Regenüberl­aufbecken, damit bei Starkregen weniger Schmutzwas­ser in die Kötach und den Sunthauser See gelangt. Auch das Abflussbau­werk am Sunthauser See wurde in die Maßnahmen einbezogen. Diese kurzfristi­gen Maßnahmen sollen durch mittelfris­tige ergänzt werden. Zur Diskussion steht dabei laut Stein ein Ablassen des Sees und Entfernen des abgelagert­en Schlamms. Stein rechnet hierbei mit höheren Kosten, handle es sich beim Seevolumen doch um rund 10000 Kubikmeter Wasser. Stein geht davon aus, dass die bisherigen Maßnahmen bereits zu einer Verbesseru­ng der Wasserqual­ität beigetrage­n haben. Doch letztlich sei es ein Zusammensp­iel mit der Natur, denn die Verschmutz­ung des Sees hänge häufig mit Starkregen zusammen. Es müsse geschaut werden, wie sich der nächste Starkregen auswirke und wie weit die Maßnahmen zur Sicherung der Wasserqual­ität als Badesee beigetrage­n haben.

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FOTO: SBO Daran, dass die Wasserqual­ität des Sees hoch ist, arbeiten das Landratsam­t und die Stadtverwa­ltung.

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