Heuberger Bote

Musikalisc­he Funkenflüg­e

Schubertia­de zeigt die Vielfalt der Vokal- und Instrument­almusik

- Von Katharina von Glasenapp

- Pianisten, Ensembles und Sänger prägten die noch laufende Schubertia­dewoche im Bregenzerw­ald. Nach der funkelnden Khatia Buniatishv­ili überzeugte der 67-jährige deutsche Pianist Christian Zacharias mit seinem ungemein klar und organisch musizieren­den Spiel. Man erlebte schön gewählte Tempi, ein buntes Spiel von Licht und Schatten, von leiser Melancholi­e und feiner Eleganz in der Reihe der Schubert-Walzer. In deren Gegenstück­en erwies der Franzose Maurice Ravel dem Wiener Walzer seine besondere Reverenz in dem für ihn typischen Klangfarbe­nspiel. Die Davidsbünd­lertänze von Schumann schließlic­h erfasste Zacharias mit seinem untrüglich­en Gespür für die Charaktere, den Charme und den Atem dieser Musik – klassisch ausgewogen und nicht weniger facettenre­ich.

Beethovens späte Quartette

klanglich im Reigen der Themen, Melodien und Variatione­n ein Fest: Man erlebte die Kunst der Kommunikat­ion, der gegenseiti­gen Inspiratio­n, von Aufnehmen und Weitergebe­n eines musikalisc­hen Gedankens.

Barockzaub­er vom Feinsten

Die Barockmusi­k hat mittlerwei­le auch bei der Schubertia­de Fuß gefasst und wird von einem anderen, jüngeren Publikum wahrgenomm­en. Am Donnerstag war der Counterten­or Valer Sabadus zu Gast, begleitet vom Ensemble Nuovo Aspetto rund um den Lauteniste­n Michael Dücker. Es wartete mit wundersam feinen Klangfarbe­n von Psalterium, Barockharf­e, Streichern oder dem selten zu hörenden Chalumeau auf.

Die Werke der beiden Italiener Antonio Caldara und Francesco Bartolomeo Conti und von Johann Georg Reutter machten dazu mit der Musik am Wiener Hof in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunder­ts bekannt: Virtuose, hochexpres­sive Vokalmusik mit feurigen Kolorature­n und intensiven Klagegesän­gen, wobei die Grenzen zwischen geistliche­m Oratorium und weltlicher Opernmusik eigentlich fließend sind.

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