Schelmenbaum rückt in den Mittelpunkt
Kunstwerk wird gereinigt, bekommt ein schöneres Umfeld und ist Standort für einen Frühschoppen
- Der Schelmenbaum in Emmingen wird in den kommenden Wochen gleich mehrfach im Mittelpunkt stehen. Erst steht der jährliche Frühschoppen auf dem Plan. Direkt anschließend wird die Gemeinde das Areal auf dem das Kunstwerk von Peter Lenk steht, umgestalten. Außerdem soll der Schelmenbaum im Beisein von Peter Lenk noch in diesem Herbst gereinigt werden.
Der mittlerweile fünfte Frühschoppen am Schelmenbaum findet am Sonntag, 17. September, ab 11 Uhr statt. Eingeladen hat der Kegelclub Hooh Ruck. Für die musikalische Unterhaltung wird der Musikverein Liptingen sorgen. Zu essen – unter anderem fränkische Bratwürste – und zu trinken gibt es auch. Die Einnahmen gehen an einen guten Zweck innerhalb der Gemeinde. Bei den Schelmenbaum-Frühschoppen gibt es jeweils ein Glas mit einem Motiv aus dem Schelmenbaum. In diesem Jahr wird der Kopf von Peter Lenk die Gläser zieren – er feierte am 6. Juni seinen 70. Geburtstag. Lenk selbst wird an dem Sonntag auch vor Ort sein.
Ursprünglich hatte der Stifter des Kunstwerks, Helmut Weber, geplant, den Schelmenbaum noch vor dem Frühschoppen zu reinigen. Das wird jetzt erst später geschehen, sagte Klaus-Dieter Hein von Weber Historische Automobile auf Anfrage unserer Zeitung. Man wolle vermeiden, dass durch den Kranwagen der Rasen-Untergrund vor der Veranstaltung zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werde.
Ebenfalls möglichst bald nach dem Frühschoppen will die Gemeinde mit der Aufwertung des Areals beginnen. Unter anderem werden ein direkter Zugang zum Schelmenbaum angelegt, ein zusätzlicher Baum gepflanzt und der Bürgersteig verbreitert.
Eine großzügige Infrastruktur, was hauptsächlich an den breitgefächerten Wohn- und Gewerbegebieten liegt, findet man vor, wenn man Fridingen aus mehreren Blickwinkeln betrachtet. „Die Landschaftsschutzgebiete und die Lage an der Donau sind für die ausgedehnte Infrastruktur mitursächlich“, sagt Fridingens Bürgermeister Stefan Waizenegger.
Straße für 1,6 Million Euro saniert
Seit der Jahrtausendwende wurden mehrere Wohngebiete und Straßenzüge saniert. Erst unlängst ist die Sanierung des Wohngebiets „Bangelt/ Nördliche Vorstadt“abgeschlossen worden. Unweit davon wurde die Landesstraße 277 saniert, die vom Ortsausgang in Richtung Beuron verläuft. 1,6 Millionen Euro wurden auf insgesamt rund zweieinhalb Kilometern dort in den Belag, neue Leitplanken und eine Hangstützmaßnahme investiert. Es war ein langwieriges und zähes Projekt, erinnert sich der Bürgermeister, der diese Sanierung als „wichtige und gelungene überörtliche Infrastrukturmaßnahme“bezeichnet. Seit 2016 ist das Straßenstück wieder für den Verkehr freigegeben.
Auch innerörtlich ist die Landesstraße 277 in drei Abschnitten, zuletzt 2013/2014, komplett erneuert worden. Parallel dazu wurde zudem eine umfangreiche Hochwasserschutzmaßnahme verwirklicht.
Der Bildungsbereich und die Kleinkinderbetreuung sind seit 2000 stetig an den heutigen Bedarf angepasst worden. So erfolgte in den Jahren 2012/2013 der Bau einer Kinderkrippe, welche am städtischen Kindergarten andockt. Zielsetzung des Neubaus war es, die Betreuungsmöglichkeiten im Zuge der sich wandelnden familiären Strukturen und des vorhandenen Bedarfs auszubauen, so der Bürgermeister. Neben dem Neubau ist auch der Innen- und Pausenhof gestaltet, sowie ein zusätzlicher Kinderspielplatz geschaffen worden. Mehr als eine Million Euro kosteten diese Maßnahmen.
Eine optische Veränderung hat auch die heutige Hohenbergschule hinter sich. Aufgrund zu hoher Sanierungskosten wurde die ehemalige Hauptschule abgerissen und nebenan in moderner Holz-DesignBauweise ein neues Gebäude errichtet, das 2003 nach vierjähriger Bauzeit und einer Kostensumme von fünf Millionen Euro eingeweiht werden konnte. Es beheimatet seit 2014 die Gemeinschaftsschule „Obere Donau“. Ebenso hält die Volkshochschule dort ihre Kurse ab und das Foyer wird für Veranstaltungen verschiedenster Art genutzt.
Ein Markenzeichen Fridingens ist seine denkmalgeschützte Innenstadt. Was einst die Stadtmauer umschloss, prägt bis heute das Stadtbild mit historischen Gebäuden, die zum Teil bis in das 16. Jahrhundert zurückgehen.
Markantestes Gebäude ist das Ifflinger Schloss, welches unlängst umfassend sowohl im Inneren, wie an der äußeren Fassade saniert wurde und nicht zuletzt auch wegen des dortigen Heimatmuseums ein hohes Kulturgut Fridingens darstellt. „Von der Historie her ist dies eines der ältesten Gebäude“, sagt Waizenegger, der das Schloss als „ein museales und bauliches Vorzeigeobjekt, das die heimatliche Kultur und Identität stärkt“, bezeichnet.
Die Gemeinde verstehe es ohnehin als eine wichtige und permanente Aufgabe, die geschichtsträchtige und denkmalgeschützte Altstadt in ihrer Ursprünglichkeit zu erhalten.
Ein Musterbeispiel dafür sei das „Scharf Eck“in Kombination mit der Mittleren Gasse 17, die das optische Erscheinungsbild des Städtchens veränderte.
Das „Scharf Eck“in der heutigen Ausgestaltung gibt es schon lange. Es sei wohl eines der „ältesten Ackerbürgerhäuser Fridingens“, so der Schultes, der es als ein absolutes „Schmuckkästchen“betitelt. Zuletzt wohnte darin der Künstler und Maler Hans Bucher. Nach einer Modernisierung 2007 beherbergt es heute ein Museum sowie eine traditionsreiche Gaststätte.
Drei Häuser mussten weichen
Vor dem Gebäude befindet sich der „Scharf-Eck-Platz“, der in Verbindung mit dem „Neubau in der Mittleren Gasse 17“steht, wo die Kreissparkasse sowie mehrere Wohnungen untergebracht sind. Drei Häuser mussten an dieser Stelle abgerissen werden, ehe man dieses Stadtquartier neu gestalten konnte. Gern genutzt wird der Scharf-Eck-Platz in den Sommermonaten sowohl von Touristen, wie auch den Einheimischen.
Unweit davon entfernt lag die ehemalige Gaststätte Krone, die nach dem Abriss einem drei Millionen Euro schweren Neubau gewichen ist. Gemeint ist damit das 2011 eingeweihte „Seniorenzentrum Krone“. Ein Arzt, eine Nachbarschaftshilfe, seniorengerechte Wohnungen und eine ambulante Wohngemeinschaft sind heute darin untergebracht. Der Anna-von-Hewen-Saal wird auch als Begegnungsstätte bei Veranstaltungen genutzt.
„Im Schwerpunkt geht es heute vor allem auch darum, dass man die bauliche und verkehrliche Infrastruktur modernisiert und optimiert“, erklärt der Bürgermeister. „Bewahren und Erhalten“lautet also ein wichtiges Motto im Donaustädtchen, das sich mit den geplanten und anstehenden Maßnahmen auch in den kommenden Jahren weiterhin verändern dürfte.