Freya Hoffmeister
Sie lässt sich weder von Wind noch Wellen aufhalten: Extrempaddlerin Freya Hoffmeister hat den ersten Teil ihrer Umrundung Nordamerikas nach eigenen Angaben erfolgreich hinter sich gebracht. An einem Strand des Naturparks Cape Kiwanda im US-Bundesstaat Oregon legte die 53-Jährige nach 151 Tagen auf See die Paddel aus der Hand, wie sie in ihrem Internetblog schrieb. Ihr erster Weg habe sie zu einer Eisdiele geführt, wo sie sich einen großen Eisbecher gönnte. Kein Wunder: Wenn sie nicht paddelt, betreibt die Frau der Extreme in Husum zwei Eiscafés und ein Weihnachtsgeschäft.
Im März war Hoffmeister zur ersten Etappe ihrer Solo-Tour gestartet. Sie will den Kontinent nur mit der Kraft ihrer Armmuskeln in zwei Halbkreisen umrunden – von Seattle nach New York und wieder zurück. Aufgeteilt in Blöcke von drei bis fünf Monaten hat die SchleswigHolsteinerin neun Jahre für die 50 000 Kilometer lange Reise veranschlagt. „Es können auch zwölf werden, je nachdem, wie meine persönlichen Verhältnisse sich entwickeln und meine physische Kondition“, hatte sie beim Start gesagt.
Die unerschrockene Kanutin, die mit ihrem Sohn und ihrem Lebensgefährten in Husum lebt, ist seit jeher abonniert auf Rekorde und sportliche Bestleistungen. Nordamerika ist nicht die erste extreme Reise für die frühere Wettkampfturnerin, Bodybuilderin und Fallschirmspringerin. Im Jahr 2007 war Hoffmeister in 33 Tagen rund um Island gepaddelt, 2009 folgte dann ihr erster Kontinent in Rekordzeit: Die 18 000 Kilometer um Australien herum schaffte sie in elf Monaten. 2011 startete die Frau aus Husum dann als erster Mensch überhaupt die Umrundung Südamerikas: Für die 27 000 Kilometer lange Strecke und 13 Länder brauchte sie vier Jahre und 850 Paddeltage. Aber darum geht es wohl nicht: Der Wasserweg ist das Ziel. (dpa/sz)